Donnerstag, 11. Januar 2024

Studie: „Sind temperaturempfindlicher, als uns bewusst ist“

0,92 Grad Celsius: Das ist der Unterschied in der Umgebungstemperatur, den Menschen im Durchschnitt wahrnehmen können. Dies zeigt eine neue Studie von Eurac Research im Extremklimasimulator terraXcube in Zusammenarbeit mit CIMeC (Centro Interdipartimentale Mente/Cervello) der Universität Trient.

Einen knappen Grad Temperaturunterschied können Menschen schon wahrnehmen. Shutterstock/ - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Für die Experimente verantwortlich war Laura Battistel, Doktorandin in Neurowissenschaften bei Eurac Research und CIMeC. Die Studie ist die erste, die die Wahrnehmung der Umgebungstemperatur bewertet. Frühere Untersuchungen hatten sich auf die Empfindlichkeit einzelner Körperteile gegenüber Temperaturschwankungen konzentriert.

Die Entdeckung ist Teil eines Forschungsfelds, das sich mit der Frage befasst, wie die Umwelt unsere Wahrnehmung beeinflusst und könnte Auswirkungen auf die Heizung, Lüftung und Klimatisierung von Gebäuden haben. „Wenn wir einen Temperaturbereich bestimmen können, innerhalb dessen es möglich ist, den Energieverbrauch eines Gebäudes zu reduzieren, ohne das Wohlbefinden der Menschen zu beeinträchtigen, wäre dies unter dem Gesichtspunkt der energetischen Nachhaltigkeit für uns und für den Planeten von Vorteil“, erklärt Riccardo Parin, der die Arbeit von Battistel betreut hat.

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Laura Battistel verwendete für ihre Experimente 4 Klimakammern, in denen die Temperaturen auf Werte zwischen 23 und 25 Grad Celsius eingestellt waren. 26 Versuchspersonen nahmen teil, 13 Männer und 13 Frauen.

Daten aus 3120 Vergleichen

Die Freiwilligen mussten von einer Kammer in eine andere wechseln und dann beurteilen, welche der beiden Kammern wärmer war. Jede Person verglich 120 mal 2 Kammern, insgesamt wurden also Daten aus 3120 Vergleichen gesammelt. Die Auswertung ergab eine durchschnittliche Wahrnehmungsschwelle für Temperaturunterschiede von 0,92 Grad Celsius.

Auch zeigten die Probanden alle eine sehr ähnliche Temperaturempfindlichkeit. „Dies deutet darauf hin, dass es sich um eine angeborene Eigenschaft unserer Spezies handeln könnte“, erklärt Battistel. „Wir sind alle mit einer ausgeprägten Empfindlichkeit gegenüber der Umgebungstemperatur ausgestattet, auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind.“

Die Ergebnisse der Experimente von Laura Battistel wurden in der Zeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht.

d

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