Montag, 20. November 2023

Gegen Gewalt an Frauen: „Südtirol steht still“

Nach dem gewaltsamen Tod von Giulia Cecchettin ist die Bestürzung in Italien – und auch in Südtirol – groß. Im Lichte dieses schrecklichen Vorfalles rufen der Landesbeirat für Chancengleichheit und das Frauenbüro des Landes am Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt an Frauen (25. November) alle Südtiroler dazu auf, 2 Minuten inne zu halten, um sich mit Frauen, die Gewalt erfahren, zu solidarisieren.

Frauen, die Gewalterfahrungen erleben, können in Südtirol auf die Dienste der 5 Frauenhausdienste in Bozen, Meran, Bruneck und Brixen zurückgreifen. - Foto: © Shutterstock

Am kommenden Samstag um 12 Uhr ist ganz Südtirol dazu aufgerufen, 2 Minuten lang inne zu halten, um gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Gewalt an Frauen zu setzen. Dazu rufen der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen und das Frauenbüro des Landes auf.

Unterstützt werden sie dabei vom landesweiten Netzwerk gegen Gewalt an Frauen?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Gewalt an Frauen und deren Kindern sowie von zahlreichen Organisationen und Institutionen. Dazu zählen die Diözese Bozen-Brixen, das Landeskomitee des Coni, der Südtiroler Gemeindenverband, der Südtiroler Jugendring, die Südtiroler Bäuerinnen, die Katholischen Frauenbewegung, der Katholischen Familienverband und die KVW Frauen.

Gewalt an Frauen?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Gewalt an Frauen ist kein Randthema

Im Durchschnitt wird in Italien jeden dritten Tag eine Frau ermordet, überwiegend handelt es sich beim Täter um den Partner, den Ex-Partner oder einen männlichen Verwandten. Zuletzt hat der gewaltsame Tod von Giulia Cecchettin für eine Welle der Bestürzung in Italien gesorgt.

2022 haben 600 Frauen in den Südtiroler Beratungsstellen für Frauen in Gewaltsituationen Beratung und Begleitung gesucht, 130 Frauen und 122 minderjährige Kinder wurden in Wohneinrichtungen aufgenommen.

„Stille sagt oft mehr als tausend Worte“

„Wir wollen am Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt an Frauen?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Gewalt an Frauen 2 Minuten still stehen, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Denn Stille sagt oft mehr als tausend Worte“, erklärt die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, Ulrike Oberhammer. Die Aktion werde von zahlreichen Partnern mitgetragen, was aufzeige, dass sich viele der Wichtigkeit dieses Anliegens bewusst seien.

Gewalt gegen Frauen ist eine Straftat, die nicht mehr toleriert werden darf. In Italien wird fast jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet, quasi jeden Tag erfahren Frauen Gewalt, egal ob körperlich, emotional oder ökonomisch – dies darf uns nicht kalt lassen, dies muss zu einem gesellschaftlichen Umdenken führen“, fordert Oberhammer und erklärt: „Es war uns ein Anliegen eine Aktion zu starten, an der alle, auch als Einzelperson teilnehmen können, denn Gewalt geht uns alle an!“

Gewalt gegen Frauen ist eine Straftat, die nicht mehr toleriert werden darf.
Ulrike Oberhammer, Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit


Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, der unter anderem für die Agenden der Chancengleichheit zuständig ist, unterstützt jede Aktion gegen Gewalt an Frauen?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Gewalt an Frauen: „Gewalt ist inakzeptabel. Deshalb muss es uns allen ein wichtiges Anliegen sein, Gewalt präventiv entgegenzutreten. Frauen vor Gewalt zu schützen, ist eine wichtige Gesellschaftsaufgabe. Dabei gilt es auch die kulturellen Wurzeln der psychischen und physischen Gewalt an Frauen?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Gewalt an Frauen, Rollenstereotype, Zuschreibungen und Haltungen zu überwinden.“

Frauen vor Gewalt zu schützen, ist eine wichtige Gesellschaftsaufgabe.
Landeshauptmann Arno Kompatscher

Südtirol steht still – Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Gewalt an Frauen“

Landesweit beteiligen sich an die 100 Organisationen, Vereinigungen oder Einrichtungen wie Bibliotheken und Schulen mit einer eigenen Idee am Aktionstag. Im Rahmen der AktionSüdtirol steht still – Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen?utm_campaign=click-on-tag' target='_blank'>Gewalt an Frauen“ wird beispielsweise die Messe Agrialp um 12 Uhr für 2 Minuten unterbrochen, auch die Sportveranstaltungen dieses Wochenendes werden für eine Schweigeminute ausgesetzt. Im Rahmen der Gottesdienste wird die Katholische Frauenbewegung mit Fürbitten auf das Thema Gewalt aufmerksam machen.



In Zentrum von Bozen wird eine Menschenkette gebildet, die schweigt und sich nicht bewegt. Auch Einkaufszentren wie das Twenty oder die gesamte Oberrauch-Gruppe verbreiten die gemeinsame Botschaft. Alle Aktionen und beteiligten Partner sowie weitere Informationen zum Thema sind auf der Webseite www.suedtirolstehtstill.bz.it einsehbar.

Hier gibt es Hilfe

Frauen, die Gewalterfahrungen erleben, können in Südtirol auf die Dienste der 5 Frauenhausdienste in Bozen, Meran, Bruneck und Brixen zurückgreifen. Dort erhalten Gewaltopfer Unterstützung, Beratung und Begleitung. Auch in den Notaufnahmen der Südtiroler Krankenhäuser erhalten Gewaltopfer bei der Nennung des Codewortes „Erika“ Hilfe und Unterstützung in einem geschützten Raum.

Weitere Maßnahmen und Leistungen im Bereich der Unterstützung, aber auch der Prävention werden durch das Landesgesetz zur Gewaltprävention und dessen Umsetzung gestärkt und ausgebaut.

Folgende Grüne Nummern sind rund um die Uhr erreichbar:

Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Frauenhaus in Bozen: 800 276 433

Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Frauenhaus in Meran: 800 014 008

Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Frauenhaus in Brixen: 800 601 330

Telefonische Erreichbarkeit zu festen Zeiten:

Geschützte Wohnungen in Bozen: 800 892 828 (von Montag bis Freitag von 8 bis 12.30 Uhr und von Montag bis Donnerstag von 13.30 bis 17.00 Uhr)

Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Geschützte Wohnungen in Bruneck: 800 310 303 (Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.00 Uhr)

lpa/stol

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