Freitag, 8. September 2023

Den Stab an die Minderheiten-Jugend weitergeben

In Fünfkirchen/Pécs in Ungarn hält derzeit die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) ihren Jahreskongress ab.

Bei der Verleihung des FUEN-Preises: (von links) FUEN-Präsident Loránt Vincze, Preisträgerin Renate Schnack und Vizepräsident Gösta Toft. - Foto: © sch

In Pécs leben Angehörige von 11 der 13 in Ungarn anerkannten Nationalitäten; allein 10 Landesselbstverwaltungen dieser 13 Minderheiten haben ihren Sitz in der Stadt, die 2011 Kulturhauptstadt Europas war.

Der Kongress soll der Reflexion über das Erreichte und den Weg in die Zukunft dienen, wie Präsident Loránt Vincze in seiner Eröffnungsrede sagte. Es gebe in Europa ein großes Gefälle bei der Akzeptanz von Minderheiten, ihre Rechtsgleichheit zu erreichen sei eine wichtige Frage der Zukunft.

Die größte Herausforderung der nächsten Jahre sei die Einbindung der Jugend, sagte Vincze. „Bildung in der Muttersprache garantiert den Fortbestand der Kultur“, betonte Vincze.

„Für mich war es selbstverständlich im Dorf, eine Deutsch zu sein“, sagte Ibolya Hock-Englender, die Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, „für meine Kinder und Enkel, die in der Stadt leben, ist es das nicht mehr. Es ist keine Erlebnisgeneration mehr, sondern eine Bekenntnisgeneration: Und die muss herausgebildet werden.“

Am ersten Kongresstag wurde auch der seit 2019 ausgelobte Minderheitenpreis vergeben. Er ging an Renate Schnack, die frühere Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein. „Die Idee der Gleichstellung und Chancengleichheit für alle Menschen – das war immer meine Motivation und tiefster Ansporn“, sagt die Politikerin. „Du bist nicht nur für uns ein Vorbild, du bist für Europa ein Vorbild“, betonte FUEN-Vizepräsident Gösta Toft in seiner Laudatio. Schnack setzte sich vor allem auch für die Roma ein. Sie brachte auch das European Center for Minority Issues (ECMI) in Flensburg auf den Weg.

sch

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden