Samstag, 16. Dezember 2023

14 Drohnen aus dem Jemen: US-Kriegsschiff wehrt Attacken ab

Ein US-Kriegsschiff im Roten Meer hat mehr als ein Dutzend vom Jemen aus abgefeuerte Drohnen abgefangen. Die 14 „Einweg-Angriffsdrohnen“ seien abschossen worden, ohne dass es Berichte über Schäden an Schiffen oder Verletzte gegeben habe, erklärte das US-Militärkommando für den Nahen Osten (Centcom) am Samstag im Onlinedienst X, vormals Twitter. Die Drohnen seien aus Gebieten im Jemen abgefeuert worden, die von den Houthi-Milizen kontrolliert werden, hieß es weiter.

US-Zerstörer stellt sich Angriffen aus dem Jemen entgegen. - Foto: © APA/US Department of Defense / AARON LAU

Von dort waren in den vergangenen Tagen mehrere Schiffe angegriffen worden, was die Containerriesen MSC, Maersk und Hapag-Lloyd zum Rückzug aus dem Gebiet bewog. Am Samstag schloss sich neben der MSC auch die französische Reederei CMA CGM dem Schritt an. „Die Situation verschlechtert sich weiter und die Sorge um die Sicherheit nimmt zu“, hieß es in einer Erklärung der Franzosen.

Die weltgrößte Container-Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) teilte mit, dass sie vorerst keine Schiffe mehr durch den Suezkanal schicken werde. Damit werde auf den Angriff einer seiner Frachter reagiert. Houthi-Rebellen im Jemen hatten nach eigenen Angaben vom Freitag die unter liberianischer Flagge fahrende „Palatium III“ mit einer Drohne in der Straße von Bab al-Mandab am südlichen Ende des Roten Meeres angegriffen.

MSC kündigte an, einige Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas herum zu leiten. Dadurch verlängern sich die Fahrtzeiten dieser Schiffe um einige Tage. Die Entwicklung bedeutet für die Reeder auch höheren Versicherungsprämien gegen Kriegsrisiken. Das führt im Roten Meer zu Mehrkosten von mehreren zehntausend Dollar für eine siebentägige Passage.

MSC erklärte, auf dem Schiff sei ein Brandschaden entstanden, es müsse repariert werden. Besatzungsmitglieder seien nicht verletzt worden. MSC kündigte an, einige Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas herum zu leiten. Dadurch verlängern sich die Fahrtzeiten von Schiffen, die für die Durchfahrt durch den Suezkanal gebucht waren, um einige Tage. Vor MSC hatten bereits die Containerriesen Hapag-Lloyd und Maersk bekanntgegeben, die betroffene Passage meiden zu wollen.

In London teilte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps mit, dass das Kriegsschiff „HMS Diamond“ eine mutmaßliche Angriffsdrohne abgeschossen habe, die auf Handelsschiffe im Roten Meer zielte. „Eine Sea Viper-Rakete wurde abgefeuert und hat das Ziel erfolgreich zerstört“, schrieb er auf X. Am Freitag waren auch weitere Angriffe auf Frachter in der Region gemeldet worden, darunter auf ein Schiff der deutschen Hapag-Lloyd.

In Deutschland forderte der Verband deutscher Reeder (VDR) ein internationales militärisches Bündnis zum Schutz der zivilen Schifffahrt im Roten Meer – unter Einbeziehung der Deutschen Bundeswehr. „Es wäre angemessen, wenn Deutschland sich entsprechend auch beteiligen würde“, sagte Verbandspräsident Martin Kröger am Samstag im Bayerischen Rundfunk. Die USA, Frankreich und England seien bereits mit Militärschiffen in der Region präsent, so Kröger. Er äußerte sich, nachdem das deutsche Verteidigungsministerium bekanntgegeben hatte, auf Bitten der USA einen Marineeinsatz in der Region zu prüfen.

Die vom Iran unterstützten Houthi hatten in den vergangenen Wochen mehrere Schiffe im Roten Meer angegriffen. Die Passage ist in Verbindung mit dem Suezkanal insbesondere für den Ölhandel wichtig, um Kosten für die Umschiffung Afrikas zu vermeiden. Die Meerenge Bab al-Mandab verbindet das Rote Meer mit dem Golf von Aden. Sie ist eine der weltweit wichtigsten Routen für die Verschiffung von Rohstoffen, insbesondere von Rohöl und Treibstoff aus dem Golf. Die Rebellen, die einen Großteil des Jemen beherrschen, haben sich verpflichtet, ihre Angriffe fortzusetzen, bis Israel seine Offensive einstellt.

apa

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