Premier Anthony Albanese gestand die Niederlage am Abend (Ortszeit) ein und sagte in einer emotionalen Rede, das Ergebnis müsse respektiert werden. Er werde aber weiter für eine Versöhnung mit den Ureinwohnern und ein Ende der Kluft in der australischen Gesellschaft arbeiten, sagte der 60-Jährige. Beim sogenannten Voice-Referendum ging es darum, ob die Aborigines künftig ein in der Verfassung verankertes Mitspracherecht im Parlament bekommen sollten.
Im Erfolgsfall hätte künftig ein von ihnen gewähltes Gremium das Parlament in Fragen beraten, die die Indigenen direkt betreffen. Vor allem die konservative Opposition hatte massiv gegen das Vorhaben mobil gemacht. Aber es gab auch Gegner unter den Indigenen, denen die Pläne nicht weit genug gingen.
Die Aborigines gelten als die älteste noch bestehende Kultur weltweit und bevölkern den Kontinent seit mehr als 65.000 Jahren. Nach der Kolonisierung Australiens wurden ihnen aber erst 1967 überhaupt Bürgerrechte eingeräumt. Heute bezeichnen sich etwa 4 Prozent der rund 25 Millionen Australier als indigen. Australiens Ureinwohner sind bis heute stark benachteiligt.