Herr Widmann, endlich ist die Katze aus dem Sack. Sie möchten es im Oktober doch noch einmal wissen?
Thomas Widmann: Das ist richtig. Landauf und landab haben mich – vor allem auch nach den letzten Interviews in den Medien – zahlreiche Menschen kontaktiert und dazu gedrängt, doch wieder für den Landtag zu kandidieren. Sie alle teilen meine Gedanken und vor allem meine Besorgnis um die SVP. Derzeit deutet alles darauf hin, dass die Partei bei den Wahlen deutlich an Stimmen verlieren wird.
„ Ich denke mit meinem Antrag an ein Modell, das mit der CSU/CDU in Deutschland vergleichbar ist. ”
— Thomas Widmann
Und die wollen Sie auffangen?
Widmann: Ja, ich bin mir sicher, dass sehr viele derer, die derzeit mit der SVP unzufrieden sind, mit einem „kleinen Edelweiß“ aufgefangen werden könnten. Aus dem Grund habe ich Obmann und Partei einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet und den Antrag gestellt, als „kleines Edelweiß“ mit einer eigenen Liste bei den Landtagswahlen antreten zu dürfen.
Laut SVP-Statut ist ein „kleines Edelweiß“ für Landtagswahlen doch gar nicht vorgesehen, oder?
Widmann: Ich weiß, dass ein „kleines Edelweiß“ bei Landtagswahlen nicht in derselben Form möglich ist, wie es bei Gemeindewahlen der Fall ist. Aber der Antrag ist gestellt und Ziel ist, dass es nach der Landtagswahl eine klare Mehrheit gibt. Ich denke mit meinem Antrag an ein Modell, das mit der CSU/CDU in Deutschland vergleichbar ist. Auch dort marschieren die beiden Schwesterparteien zwar getrennt, kämpfen dann aber doch vereint.
„ Zumal unser Landeshauptmann und Spitzenkandidat mehrfach und ausdrücklich erklärt hat, nicht mit mir auf derselben Liste stehen zu wollen, habe ich mich nicht um einen Listenplatz beworben. ”
— Thomas Widmann
Warum haben Sie sich dann nicht um einen Platz auf der SVP-Liste bemüht?
Widmann: Zumal unser Landeshauptmann und Spitzenkandidat mehrfach und ausdrücklich erklärt hat, nicht mit mir auf derselben Liste stehen zu wollen, habe ich mich nicht um einen Listenplatz beworben. Vor allem auch, um unsere Partei nicht vor eine Zerreißprobe zu stellen.
Und Sie glauben, die Zerreißprobe bleibt durch Ihren Antrag auf eine Kandidatur unterm „kleinen Edelweiß“ aus?
Widmann: Ja. Ich bin überzeugt davon, dass mein Vorschlag eine große Möglichkeit und ganz im Sinne unserer Partei ist, im Sinne von deren Stärken, aber auch im Sinne der Regierung, die bislang immer eine satte Mehrheit hatte. Diese droht, verloren zu gehen. Das könnte mit dem „kleinen Edelweiß“ aufgefangen werden. Die Liste teilt nämlich dieselben Werte und dasselbe Programm der SVP und würde nach der Wahl die Vereinigung mit der Fraktion der SVP anstreben.
„ Ziel ist es, dass es auch nach der Landtagswahl eine klare Mehrheit gibt. ”
— Thomas Widmann
Sie haben doch sicher schon Mitstreiter, die mit Ihnen auf die Liste wollen?
Widmann: Noch einmal: Jetzt ist der Antrag gestellt und die letzte Entscheidung liegt ja ohnehin bei der Partei. Mein Wunsch wäre, dass der Antrag angenommen wird, weil er sicher zur Stärkung unserer Partei beitragen würde und eine große Chance für sie wäre. Wo ein Wille, da gibt es bekanntlich auch einen Weg. Und wie gesagt: Ziel ist es, dass es auch nach der Landtagswahl eine klare Mehrheit gibt.