Donnerstag, 21. September 2023

Evakuierungen in Berg-Karabach laufen

Nach aserbaidschanischen Angriffen und der Niederlage der Armenier in Berg-Karabach sollen Bewohner der Südkaukasus-Region nun in Sicherheit gebracht werden.

Tausende Karabach-Armenier wurden aus Krisenregion herausgebracht. - Foto: © APA/Russian Defence Ministry / -

Vor Ort stationierte russische Soldaten hätten bisher rund 5000 Karabach-Armenier aus besonders gefährlichen Orten der belagerten Region herausgebracht, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Donnerstag mit.

Zuvor hatte auch der Menschenrechtsbeauftragte der international nicht anerkannten Republik Berg-Karabach (Arzach), Gegam Stepanjan, von der Evakuierung mehrerer Ortschaften gesprochen. Berg-Karabach liegt zwar auf aserbaidschanischem Staatsgebiet, wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt.

Die beiden verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken kämpfen bereits seit Jahren um die Region. Am Dienstag startete das autoritär geführte Aserbaidschan dann eine neue Militäroperation zur Eroberung Berg-Karabachs, die nur einen Tag später mit der Aufgabe der Karabach-Armenier endete. Nun befürchten viele, aus ihrer Heimat vertrieben zu werden oder unter aserbaidschanische Herrschaft zu fallen.

Russland fungiert als Schutzmacht Armeniens

Russland gilt traditionell als Schutzmacht Armeniens und hatte eigentlich zugesichert, einen nach dem letzten Karabach-Krieg 2020 vereinbarten Waffenstillstand in der Region zu überwachen. Viele Armenier werfen Moskau nun vor, sie im Stich gelassen zu haben und seiner Rolle als Schutzmacht Armeniens nicht nachgekommen zu sein.

Sie kritisieren, dass russische Soldaten weder die monatelange Blockade der einzigen armenischen Zugangsstraße nach Berg-Karabach durch Aserbaidschaner verhinderten noch jetzt der aserbaidschanischen Armee entgegentraten. Proteste in Armeniens Hauptstadt Jerewan richteten sich deshalb auch gegen die russische Botschaft vor Ort.

apa

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