Dienstag, 17. Oktober 2023

Höchste Terrorwarnstufe in Brüssel: Verdächtiger festgenommen

Nach den tödlichen Schüssen auf 2 Schweden in Brüssel ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Ob es sich dabei um den mutmaßlichen Attentäter, einen 45-jährigen Tunesier, der im November 2019 in Belgien Asyl beantragt habe, handelt, ist nicht klar. In der belgischen Hauptstadt wurde am Montagabend die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen.

Polizisten haben das Gebiet abgeriegelt. - Foto: © ANSA / OLIVIER MATTHYS

Der mutmaßliche Täter sei der Polizei im Zusammenhang mit Menschenhandel, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit aufgefallen, so der Justizminister. Im Juli 2016 wurden von einer ausländischen Polizeibehörde unbestätigte Informationen übermittelt, wonach der Mann ein radikalisiertes Profil habe und in ein Konfliktgebiet in den Jihad ziehen wolle, wie van Quickenborne sagte. Solche Informationen gebe es zuhauf. Sie sei ohne Ergebnis überprüft worden. „Darüber hinaus gab es, soweit unseren Diensten bekannt, keine konkreten Hinweise auf eine Radikalisierung.“

Belgiens Premierminister Alexander De Croo sagte am Dienstag in der Früh vor der Festnahme, weil die Bedrohungslage für Brüssel auf die höchste Stufe hochgestuft worden sei, werde es nun eine verstärkte Polizeipräsenz geben. Auch an einer Reihe von sensiblen Orten, insbesondere an Orten, die mit der schwedischen Gemeinschaft in Verbindung stehen, würden verstärkte Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt. Auch im restlichen Land gebe es verstärkte Kontrollen. De Croo rief alle Menschen in Brüssel zu erhöhter Wachsamkeit auf. Am Nachmittag solle der nationale Sicherheitsrat zusammenkommen.


Abdesalem L. ist tot. - Foto: © ANSA / FERMO IMMAGINE VIDEO X


Auf der Straße Schüsse abgegeben

Am frühen Montagabend war laut Nachrichtenagentur Belga ein bewaffneter Mann im Norden der Innenstadt von einem Roller abgestiegen und hatte auf der Straße Schüsse abgegeben. Als mehrere Menschen in einen Hauseingang flohen, soll er sie verfolgt und auf sie geschossen haben (STOL hat berichtet).

Die Polizei bestätigte diese Angaben zunächst nicht. De Croo schrieb auf Twitter (X), bei den Todesopfern handle es sich um schwedische Staatsbürger. Ein drittes Opfer, ein Taxifahrer, ist laut Staatsanwaltschaft inzwischen außer Lebensgefahr.


Auf einem Video ist zu sehen, wie der Attentäter die Schüsse abfeuert und dann flieht. - Foto: © ANSA / FERMO IMMAGINE X




Die Tat ereignete sich um kurz nach 19 Uhr in der Nähe des Place Sainctelette im Norden der belgischen n Hauptstadt unmittelbar vor einem EM-Qualifikationsspiel im Brüsseler König-Badouin-Stadion. Bei den Opfern handelt es sich um schwedische Fans.

EM-Qualifikationsspiel abgebrochen

Die beiden Schweden starben rund fünf Kilometer entfernt vom Brüsseler Fußballstadion. Das EM-Qualifikationsspiel wurde beim Stand von 1:1 abgebrochen. Die Nachricht vom Tod der beiden Schweden verbreitete sich in der Halbzeitpause. Nach Angaben des schwedischen TV-Senders SVT hätten die Spieler der schwedischen Nationalmannschaft daraufhin beschlossen, das Spiel nicht fortzusetzen. Die belgischen Nationalspieler hätten sich dem angeschlossen. Mehrere Tausend Menschen mussten aus Sicherheitsgründen zunächst im Brüsseler Fußballstadion ausharren, bis sie evakuiert werden konnten.

Nach Angaben der für Terrorismus zuständigen belgischen Bundesstaatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben bisher keine Hinweise, dass eine Verbindung zwischen dem Angriff in Brüssel und dem Gaza-Konflikt besteht. Die schwedische Staatsangehörigkeit der Opfer könnte eine Motivation für die Tat sein, zitierte die belgische Nachrichtenagentur Belga einen Sprecher der Bundesstaatsanwaltschaft.

apa

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