Montag, 1. Mai 2023

Kandidat der Regierungspartei gewinnt Wahl in Paraguay

Die Paraguayer haben einen neuen Präsidenten gewählt. Der Kandidat der regierenden konservative Colorado-Partei, Santiago Peña, lag nach der vorläufigen amtlichen Auszählung von über 96 Prozent der Stimmen mit 42,8 Prozent deutlich vor seinem Mitte-Links-Rivalen Efraín Alegre mit 27,5.

Pena wird neuer Präsident von Paraguay. - Foto: © APA/AFP / NORBERTO DUARTE

„Ich danke Ihnen für diesen Sieg in Paraguay“, sagte der 44-jährige Wirtschaftswissenschaftler Peña. Der amtierende Präsident Mario Abdo Benítez gratulierte.

Dem Präsidenten kommt in dem südamerikanischen Land eine zentrale Rolle zu, er ist auch Regierungschef. Gleichzeitig konnte die seit 75 Jahren mit einer 5-jährigen Unterbrechung regierende konservative Colorado-Partei auch bei den Kongresswahlen und den Gouverneurswahlen vom Sonntag starke Ergebnisse einfahren. In einigen Provinzen erzielte sie eine historische Mehrheit gegenüber den Oppositionskandidaten.

Das Wahlergebnis stellt Peña vor die Herausforderung, die von der Landwirtschaft abhängige Wirtschaft Paraguays wieder anzukurbeln, das große Haushaltsdefizit zu verringern und dem wachsenden Druck der Soja- und Rindfleischproduzenten zu begegnen, die den Handel mit Taiwan zugunsten der riesigen Märkte in China aufgeben wollen.

Im Ausland wird die Wahl daher besonders aufmerksam beobachtet. Paraguay ist eines von nur 13 Ländern, das formelle diplomatische Beziehungen zu Taiwan unterhält. China betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als abtrünnige Provinz und geht gegen jede ausländische Regierung vor, die die Insel als eigenständig anerkennt.

Umfragen hatten ein enges Rennen zwischen dem früheren Finanzminister Peña und seinem Hauptrivalen Alegre vorhergesagt. Peña tritt sein Amt im August an. Der seit 2018 amtierende Staatschef Abdo Benítez trat nicht wieder an. Die Verfassung des 1989 zur Demokratie zurückgekehrten Landes erlaubt den Staatschefs nur eine Amtszeit.

Paraguay wird von vielen massiven Problemen geplagt. Das zwischen Bolivien, Argentinien und Brasilien liegende Land ist ein Transitgebiet des Drogenschmuggels; Korruption und Armut grassieren.

apa

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