Dienstag, 7. November 2023

Landesbäuerin mit Kritik: „Wo sind die Stimmen geblieben?“

Landesbäuerin Antonia Egger ist keine, die um den heißen Brei herumredet. Nach der Abwahl von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer bei den Landtagswahlen sitzt das bäuerliche Lager nur mehr zu dritt, statt bisher hoch 4 im Landtag. „Ich hinterfrage unser Bäuerinnennetzwerk. Ich hinterfrage auch die SBB-Wahlkampagne. Ich hinterfrage, warum es uns nicht gelungen ist, für die einzige weibliche Bauernbundkandidatin genügend Stimmen zu mobilisieren. Ist es für uns nicht wichtig, eine Bäuerin, eine Frau im Landtag zu wissen? Sind laute Worte wichtiger als wertvolle, überlegte politische Arbeit?“, schreibt sie in einer Zuschrift.

„Die 5130 Stimmen reichten nicht, um unserer Bäuerinnenkandidatin einen Platz im Landtag zu sichern. Bei den Vorwahlen im Frühjahr erhielt sie über 6904 Stimmen. Ich frage mich, wo sind diese Stimmen geblieben? Was ist passiert?“, fragt Landesbäuerin Antonia Egger. - Foto: © br

„Wir haben keine Bäuerin mehr als Ansprechpartnerin im Landtag. Das ist Fakt.“ So beginnt die Landesbäuerin ihre Stellungnahme, die sich auch an die eigenen Mitglieder richtet.

Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation hätte das Glück gehabt, seit 1998 eine Bäuerin im Landtag vertreten zu haben. Zuerst Rosa Thaler, dann sogar 2 Bäuerinnen gleichzeitig – nämlich Rosa Thaler und Maria Kuenzer. „Die letzten 5 Jahre hatten wir sogar eine Bäuerin in der Landesregierung. Und jetzt? Die 5130 Stimmen reichten nicht, um unserer Bäuerinnenkandidatin einen Platz im Landtag zu sichern. Bei den Vorwahlen im Frühjahr erhielt sie über 6904 Stimmen. Ich frage mich, wo sind diese Stimmen geblieben? Was ist passiert?“

Egger bricht Lanze für abgewählte Maria Hochgruber Kuenzer

Die Landesbäuerin spart nicht mit Kritik: „Ich hinterfrage unser Bäuerinnennetzwerk. Ich hinterfrage auch die SBB-Wahlkampagne. Ich hinterfrage, warum es uns nicht gelungen ist, für die einzige weibliche Bauernbundkandidatin genügend Stimmen zu mobilisieren. Ist es für uns nicht wichtig, eine Bäuerin, eine Frau im Landtag zu wissen? Sind laute Worte wichtiger als wertvolle, überlegte politische Arbeit?“

Wir haben keine Bäuerin mehr als Ansprechpartnerin im Landtag. Das ist Fakt.
Antonia Egger, Landesbäuerin


„Aus voller Überzeugung“ könne sie sagen, dass die Bäuerinnenorganisation und die Landwirtschaft von der politischen Arbeit von Maria Kuenzer profitiert hätten. „Natürlich ist nicht jede politische Entscheidung immer für alle annehmbar, aber für das große Gesamte und dieses große Gesamte hatte Maria Kuenzer immer in den Vordergrund gestellt: die Kulturlandschaft, die Naturlandschaft, die bäuerliche Familie, die Frauen, den ländlichen Raum, die Landwirtschaft und den Hof als Lebens- und Arbeitsstätte.“

Hochgruber Kuenzer selbst hatte nach ihrer Wahlniederlage gesagt, sie sei zwischen die Fronten geraten. „Die einen sahen in mir eine, die ohnehin nur für die Bauern da ist. Die anderen waren einfach nur unzufrieden, weil ich nicht alle ihre Forderungen, etwa nach zusätzlicher Kubatur im landwirtschaftlichen Grün oder Agrifotovoltaik, erfüllt habe.“ Das vollständige Interview lesen Sie hier.

stol

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Hermann Zanier
7. November 2023 20:29
Hermann Zanier
9. November 2023 07:33