Mittwoch, 9. August 2023

Schwere Sicherheitspanne der Polizei in Nordirland

Bei einer beispiellosen Sicherheitspanne hat die Polizei in Nordirland aus Versehen die Namen von 10.000 Mitarbeitern herausgegeben.

In Nordirland kommt es weiterhin noch zu Anschlägen auf Polizisten. - Foto: © APA/AFP / PAUL FAITH

Polizeivertreter warnten vor „unabsehbarem Schaden“ für Beamte und Beschäftigte. „Die Männer und Frauen, die ich vertrete, sind entsetzt, dass dies passiert ist und verständlicherweise wütend“, sagte der Chef der Police Federation for Northern Ireland, Liam Kelly, am Mittwoch der BBC. „Das Vertrauen unserer Beamten wurde gebrochen.“

In der britischen Provinz kommt es auch 25 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs noch immer zu Anschlägen auf Polizisten. Täter sind meistens radikale Anhänger einer Wiedervereinigung mit dem EU-Nachbarland Irland. Einige Beamte aus irisch-nationalistischen Familien erwähnen ihre Arbeit aus Sicherheitsgründen nicht einmal gegenüber Verwandten.

Im Februar war ein ranghoher Polizist vor den Augen seines Sohnes und anderer Jugendlicher niedergeschossen und schwer verletzt worden. Daraufhin wurde die Terrorwarnstufe erhöht. Während der „Troubles“, wie der Bürgerkrieg zwischen den meist katholischen Befürwortern einer Wiedervereinigung und den protestantischen Anhängern der Union mit Großbritannien genannt wird, wurden 302 Polizisten getötet.

Die Polizei machte menschliches Versagen für die Panne verantwortlich. Demnach war die Behörde in einem sogenannten Freedom of Information Request (FOI) von einem Bürger um eine Aufschlüsselung der Beamten und Beschäftigten nach Dienstgraden gebeten worden. Aus Versehen wurde bei der Antwort auch eine Tabelle mit den Nachnamen, Dienstorten und Zuständigkeiten aller etwa 10 000 Mitarbeiter angehängt, angefangen bei Polizeichef Simon Byrne. Nicht beigefügt waren die Privatadressen. Polizeivertreter Kelly sagte, immerhin sei daher eine „potenziell katastrophale Situation“ vermieden worden.



apa

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