Samstag, 9. März 2024

Steger: „Das war in meiner Lebensplanung nicht vorgesehen“

Die Entscheidung ist am Samstagvormittag gefallen: Dieter Steger will SVP-Obmann werden, Landeshauptmann Arno Kompatscher hat seine Kandidatur zurückgezogen. Warum aber tut man sich das an, einen solchen Posten anzustreben, wirkt die SVP seit Monaten doch wie eine Schlangengrube mit internen Intrigen, Streitereien und Grabenkämpfen? Ein Gespräch mit Dieter Steger.

Dieter Steger: „Wir wissen alle, dass es 5 vor 12 ist.“ - Foto: © ANDREAS KEMENATER

Von:
Arnold Sorg
STOL: Herr Steger, Sie haben sich vor der heutigen Bezirksobleute-Konferenz mit dem Landeshauptmann getroffen, da hat er Ihnen erklärt, dass er seine Kandidatur für den Posten des SVP-Obmanns zurückzieht (Hier lesen Sie mehr dazu). Warum?
Dieter Steger: Er sagte, dass er davon ausging, dass es keinen weiteren Kandidaten gibt, als er gefragt wurde. Als er von meiner Kandidatur erfuhr, habe er entschieden, dass er seine zurückzieht. Der Landeshauptmann wollte nur vermeiden, dass es keinen Kandidaten gibt und dass die Obmann-Wahl erst im Herbst stattfindet. Nun werden sich die Ortsgruppen und die verschiedenen Organisationen treffen und gegebenenfalls auch noch weitere Kandidaten vorschlagen oder meine Kandidatur unterstützen.

Mir ist bewusst, dass diese Aufgabe komplex ist, es ist auch eine Aufgabe, die man sich nicht gerne sucht.
Dieter Steger, Obmann-Kandidat

STOL: Sie glauben als wirklich, dass sich neben Ihnen noch weitere Kandidaten finden werden?
Steger: Das kann durchaus sein, ich schließe es nicht aus.

STOL: Gehen wir davon aus, dass Sie zum Obmann gewählt werden. Früher war das Amt des SVP-Obmanns ein hochangesehenes. Mittlerweile fragt man sich: Warum tut man sich das an, warum tun Sie sich das an bei all den internen Streitereien und Grabenkämpfen in der Partei?
Steger: Es ist wahr, dass sich niemand darum reißt, und das war auch nicht in meiner Lebensplanung vorgesehen. In den vergangenen Wochen sind aber immer mehr Personen, Bezirke und Ortsgruppen auf mich zugekommen und haben mich gebeten, dass ich kandidiere. Schlussendlich habe ich gesagt, dass ich zur Verfügung stehe, wenn mich die Partei braucht. Und dabei bleibe ich. Entschieden wird aber auf der Landesversammlung am 4. Mai.

Wir alle wissen, dass es 5 vor 12 ist. Wir müssen endlich aufhören mit den internen Streitereien und Grabenkämpfen.
Dieter Steger, Obmann-Kandidat


STOL: Sie wissen aber, was auf Sie zukommt? Die Aufgabe, die SVP wieder auf Vordermann zu bringen, wird alles andere als leicht…
Steger: Mir ist bewusst, dass diese Aufgabe komplex ist, es ist auch eine Aufgabe, die man sich nicht gerne sucht. Andererseits haben wir ein großes Potenzial. Die SVP ist gerade in komplexen Zeiten wie diesen enorm wichtig. Wir sind eine Partei, die immer den Kompromiss sucht und ausgleichend wirkt und damit den Extremen entgegenwirkt. Natürlich, wir müssen in der Bevölkerung wieder neues Vertrauen für unsere Politik aufbauen, das ist mir bewusst. Aber das ist machbar, auch wenn wir alle wissen, dass es 5 vor 12 ist. Wir müssen endlich aufhören mit den internen Streitereien und Grabenkämpfen. Wir müssen wieder zusammenstehen.

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