Bei der ersten Explosion in Belutschistan wurden mindestens 14 Menschen getötet, mehr als 30 weitere wurden verletzt, wie ein Sprecher der örtlichen Verwaltung der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch mitteilte. Beim zweiten Anschlag auf ein Büro eines Wahlkreiskandidaten wurden nach Angaben eines Sprechers der Polizei vor Ort zwölf Menschen getötet und neun verletzt. Beide Kandidaten hätten sich zum Zeitpunkt der Tat nicht in ihrem Büro aufgehalten.
Ein Behördensprecher ging von einem gezielten Angriff aus. Die erste Explosion sei von einer installierten Bombe an einem Motorrad ausgelöst worden.
Pakistan wählt ein neues Parlament
Am Donnerstag wählt Pakistan ein neues Parlament. Aufgrund der vermehrten Anschläge durch militant-islamistische Gruppierungen seit einiger Zeit ist die Lage vor den Wahlen in dem Land mit mehr als 240 Millionen Einwohnern angespannt. Die pakistanischen Taliban (TTP), die trotz ideologischer Nähe unabhängig von den in Afghanistan regierenden Taliban sind, hatten erst kürzlich in einem Statement angekündigt, die Wahlen trotz Ablehnung ihrerseits nicht anzugreifen.Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International, warnten unterdessen vor Internetbeschränkungen während der Parlamentswahlen. Der uneingeschränkte Zugang zu Informationen sei ein Menschenrecht, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung von Dienstagabend. Behörden müssten diesen Zugang für faire, freie und inklusive Wahlen gewährleisten. Bei der Wahl sind mehr als 240 Millionen Einwohner zur Abstimmung aufgerufen. Das Innenministerium hatte am Dienstag angekündigt, das Internet in einigen Regionen möglicherweise zu drosseln. Als Grund gab die Behörde an, die Sicherheit des Urnengangs gewährleisten zu wollen. Pakistan erlebt seit einiger Zeit wieder vermehrt Anschläge durch militante, islamistische Gruppierungen.
Auch in der Vergangenheit hatte die Regierung in Pakistan laut Amnesty bereits den Zugang zum Internet beschränkt, insbesondere um gegen die Opposition im Land vorzugehen. Als im Mai vergangenen Jahres auf die Festnahme des Ex-Premierministers Imran Khan landesweite Proteste folgten, sperrten Behörden das mobile Internet und Online-Plattformen. Auch gegen Online-Kampagnen von Khans Partei ging die Regierung mit Netzsperrungen vor.