Dienstag, 1. August 2023

Treffen in Katar: USA sprechen mit Taliban

Die USA und Vertreter der radikalislamischen Taliban aus Afghanistan sind in Katar zu zweitägigen Gesprächen zusammengekommen.

Die Menschenrechtslage in Afghanistan verschlechtert sich immer weiter. - Foto: © APA/AFP / WAKIL KOHSAR

Die Regierung in Washington sei offen für weitere technische Gespräche mit den Taliban über wirtschaftliche Stabilität und den Kampf gegen den Drogenhandel, teilte das US-Außenministerium am Montag nach den Gesprächen in Doha mit. Gleichzeitig erneuerten die USA ihre Besorgnis über die Verschlechterung der Menschenrechtslage.

Das Ministerium äußerte sich positiv über die verbesserten Finanzdaten des Landes, einschließlich der niedrigeren Inflation, und den Rückgang des Schlafmohnanbaus in Afghanistan im Rahmen des Verbots ab 2022. Die USA seien bereit, den Dialog über die Drogenbekämpfung fortzusetzen, hieß es. Washington forderte die Taliban auf, das Verbot der höheren Schulbildung für Mädchen und der Berufstätigkeit von Frauen aufzuheben sowie inhaftierte US-Amerikaner freizulassen.

Taliban-Vertreter fordern Reisefreiheit

Taliban-Vertreter hätten bei den Treffen die Aufhebung von Reise- und anderen Beschränkungen für Taliban-Führer sowie die Rückgabe von Auslandsguthaben der afghanischen Zentralbank angesprochen, erklärte die Regierung in Kabul. Die Aufhebung des Reiseverbots für Taliban-Führer und die Freigabe der Reserven der Zentralbank seien entscheidend für die Vertrauensbildung, „damit die Afghanen eine Wirtschaft aufbauen können, die nicht von ausländischer Hilfe abhängig ist“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Qahar Balkhi. Die meisten Taliban-Führer benötigen eine Reisegenehmigung der Vereinten Nationen (UNO).

Der afghanische Bankensektor ist seit der Machtübernahme der Taliban-Regierung, die sich selbst Islamisches Emirat Afghanistan (IEA) nennt, durch Sanktionen gelähmt. Nach der Machtübernahme der Taliban wurden Gelder der afghanischen Zentralbank in Höhe von rund sieben Milliarden Dollar bei der Federal Reserve Bank of New York eingefroren. Die Hälfte des Geldes befindet sich nun in einem afghanischen Fonds mit Sitz in der Schweiz.

Die militante islamistische Bewegung kehrte im August 2021 während des chaotischen Abzugs der US-geführten Truppen aus Afghanistan an die Macht zurück. Kein Land hat die Taliban offiziell anerkannt.

apa

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