Freitag, 9. Februar 2024

Volksbank verdient über 100 Millionen Euro

Die Volksbank sendet ein starkes Signal in Richtung Aktionäre aus: Der Reingewinn kletterte 2023 laut Bilanz über die Marke von 100 Millionen Euro. Zudem kündigte die Führung am Freitag ein Aktiengeschenk an.

Auch mit Blick aufs laufende Jahr zeigt sich die Volksbank-Spitze um Direktor Alberto Naef (links) und Präsident Lukas Ladurner zuversichtlich.

Von:
Rainer Hilpold
Nach, aus Bankensicht, dürren Jahren mit Niedrigstzinsen, sorgte die EZB mit ihrem Kurswechsel Mitte 2022 für deutlich bessere Rahmenbedingungen. Diese machen sich in den Bilanzen vieler Institute europaweit bemerkbar – so auch bei der Volksbank. Laut Lukas Ladurner hat sich das Nettozinsergebnis um 31,2 Prozent erhöht. Zur Erklärung: Mit dem Nettozinsergebnis ist die Differenz zwischen den – über das Kreditgeschäft – erhaltenen und den – über das Einlagengeschäft – gezahlten Zinsen gemeint. Der Anstieg sei maßgeblich für das starke Gewinnwachstum gewesen. In Zahlen: Die Volksbank verdiente im abgelaufenen Jahr 101 Millionen Euro netto – ein Plus von 33,9 Prozent bzw. 25 Millionen Euro gegenüber dem „bereits sehr guten Jahr 2022“.

Der hohe Reingewinn sorgt nicht nur für zufriedene Gesichter bei den Verantwortlichen, er wirkt sich in mehrfacher Weise günstig aus. „Wir haben mehr Effizienz durch Wachstum erreicht: Das Verhältnis von Kosten und Einnahmen verbesserte sich von 52,1 auf 49,3 Prozent“, so Volksbank-Generaldirektor Alberto Naef. Ein kleinerer Wert ist in diesem Fall positiv: Je geringer das Aufwand-Ertrags-Verhältnis („Cost-Income-Ratio“), desto besser.

Dividende und Aktiengeschenk

Ein weiterer Effekt der starken Gewinnentwicklung dürfte die Aktionäre freuen: „Wir werden der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 0,67 Euro vorschlagen, nach 0,62 Euro im Jahr 2022“, betont Ladurner. Zudem sei geplant, eine Extra-Aktie je 30 Volksbank-Aktien auszugeben. Dividende plus Geschenk ergeben laut Ladurner eine Rendite von knapp über 12 Prozent (rund 8 Prozent davon entfallen auf die Dividende).

Und was ist mit dem Aktienkurs? Bekanntlich werden die Anteilsscheine von Sparkasse und Volksbank auf einer Plattform (Vorvel) außerbörslich gehandelt – vor allem in den Jahren 2015 bis 2018 verloren sie massiv an Wert und erholten sich seither nur geringfügig. „Wir als Volksbank haben unsere Hausaufgaben gemacht, die Ergebnisse zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Substanz ist da. Positiv stimmt uns, dass zuletzt nicht nur der Kurs etwas angezogen hat, sondern auch das Volumen – es ist mehr Bewegung da. Ich glaube, die Bodenbildung ist erreicht und eine Trendumkehr eingeleitet“, zeigt sich Ladurner optimistisch.

„Hohe Kreditqualität“

Zum Abschluss ging Vizegeneraldirektor Georg Mair am Tinkhof noch auf die Kreditqualität ein: „Der Nettoanteil der Problemkredite im Verhältnis zum Gesamtkreditportfolio ist von 2,3 Prozent im Jahr 2022 auf 1,9 Prozent gesunken.“ Der Deckungsgrad der Problemkredite (gebildete Rückstellungen) sei um fast 3 Prozent auf 59 Prozent angestiegen. Das Kreditvolumen hat sich trotz der allgemein nachlassenden Kreditnachfrage um 40 Millionen Euro erhöht.

Die Kapitalkennzahlen seien sehr solide: Die Gesamtkapitalquote („TCR fully phased“) wuchs von 16,2 Prozent auf 16,6 Prozent an, die Kernkapitalquote („CET1 fully phased“) von 14,4 Prozent auf 15,3 Prozent.

Alle Meldungen zu:

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden