Freitag, 22. Dezember 2023

14 Tote und 25 Verletzte: Motivsuche nach Bluttat an Prager Uni

Nach der Schusswaffenattacke an der Prager Karls-Universität mit 14 Toten und vielen Verletzten sucht die Polizei nach einem Motiv für die Tat. Ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren sei eingeleitet worden, um die Umstände aufzuklären, sagte die zuständige Staatsanwältin Lenka Bradacova. Auch der mutmaßliche Schütze ist tot. Unklar ist noch, ob sich der Student selbst richtete oder von der Polizei getötet wurde. Aufklärung sollte die Obduktion der Leiche ergeben.

Polizei ermittelt zum Motiv. - Foto: © ANSA / MARTIN DIVISEK

Der junge Mann hatte Donnerstagnachmittag im Hauptgebäude der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität das Feuer eröffnet (STOL hat berichtet).

Nach den jüngsten Angaben wurden 25 Menschen im Kugelhagel verletzt, davon 10 schwer bis lebensgefährlich. Sie wurden in verschiedene Krankenhäuser der tschechischen Hauptstadt gebracht. Vor der Bluttat soll der Schütze bereits seinen Vater in dessen Haus in der Gemeinde Hostoun westlich von Prag ermordet haben.


Der Grund, wieso David Kozak (24) das Feuer eröffnete ist unklar. - Foto: © ANSA / MICHAL CIZEK


Schütze tötete möglicherweise auch Vater und dessen Tochter

Über ein mögliches Motiv herrscht bisher Unklarheit. Eine Hypothese der Ermittler lautet nach Aussage des Polizeipräsidenten Martin Vondrasek, dass der 24-Jährige auch für einen Doppelmord vor einer Woche verantwortlich gewesen sein könnte. Ein Vater und dessen Tochter im frühen Säuglingsalter waren scheinbar grundlos in einem Waldstück am Prager Stadtrand erschossen worden. Der Fall hatte in Tschechien für Entsetzen gesorgt.


Das Gebiet rund um die Universität wurde abgesperrt. - Foto: © ANSA / MARTIN DIVISEK


Kein Hinweis auf terroristischen Hintergrund

Es gebe keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund, betonte Regierungschef Petr Fiala nun. Das liberalkonservative Kabinett kam am späten Donnerstagabend in Prag zu einer Krisensitzung zusammen, an der auch Präsident Petr Pavel teilnahm. Für den 23. Dezember wurde im ganzen Land eine eintägige Staatstrauer ausgerufen. Pavel warnte davor, die Tragödie für voreilige Kritik an der Polizei oder zur Verbreitung von Falschinformationen zu missbrauchen. Er hatte einen Besuch in Frankreich abgebrochen, um zurück nach Prag zu eilen.

Zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie weitere Spitzenpolitiker aus dem In- und Ausland sprachen ihre Anteilnahme aus.

apa/stol

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