Montag, 22. Mai 2023

300 Erdrutsche, 600 gesperrte Straßen – Meloni: „Wir werden umgehend reagieren“

Das schlechte Wetter hat in Norditalien eine Pause eingelegt. Die Gefahr von Erdrutschen ist aber weiterhin sehr hoch. Nach einem Besuch in den betroffenen Gebieten verspricht Ministerpräsidentin Meloni schnelle Antworten. 10.000 Personen konnten in ihre Häuser zurückkehren. In Cesena öffneten am Montag die Schulen wieder. Etwa 100 Gemeinden sind von den Unwettern betroffen. Ungefähr 622 Straßen wurden gesperrt, 305 Erdrutsche wurden registriert.

Die Einsatzkräfte sind noch immer im Dauereinsatz. - Foto: © ANSA / TWIITTER DIPARTIMENTO PROTEZIONE

Aufatmen in Norditalien: Das schlechte Wetter legte eine Pause ein, die Überschwemmungen der Flüsse gehen zurück und in der Romagna verbringen die Menschen den Sonntag mit ihren Gummistiefeln im Schlamm, schaufeln und räumen auf. Freiwillige aus ganz Italien machten sich auf den Weg in die am stärksten betroffenen Gebiete um zu helfen. So auch der Südtiroler Student Felix Torggler, dem diese Bilder wohl immer in Erinnerung bleiben.

Alarmbereitschaft ungebrochen: Alarmstufe Rot bleibt aufrecht

Aus Faenza, Forlì, Cesena und den anderen am stärksten betroffenen Orten zieht sich das Wasser langsam zurück. In Ravenna und den umliegenden Gebieten ist das Wasser noch sehr präsent, aber die Gefahr, dass die ganze Stadt unter Wasser steht, scheint vorerst gebannt zu sein.

Die Alarmbereitschaft ist jedoch ungebrochen. Der Katastrophenschutz hat nämlich auch für Montag die Alarmstufe Rot bestätigt: nicht nur und nicht so sehr wegen der vereinzelten leichten Regenfälle, die auftreten könnten, sondern weil nach wie vor schwerwiegende hydrogeologische und hydraulische Gefahren bestehen. Zunächst einmal stellen die Berge und Hügel ein großes Problem dar: In dem Gebiet wurden in den letzten Tagen mehr als 300 Erdrutsche registriert.

Unterdessen bereitet sich auch Südtirol auf Extremwetter vor.

Obst wird teuer: Rückgang der Bestände um 20 Prozent, 10 Millionen Obstbäume zerstört

Außerdem sind die landwirtschaftlichen Schäden enorm. In der Emilia-Romagna wurden bei den heftigen Regenfällen mindestens 10 Millionen Obstbäume entwurzelt. Betroffen sind vor allem Kiwi-, Pfirsich- und Aprikosenbäume. Die Schäden werden auf bis zu 6000 Euro für landwirtschaftliche Nutzflächen und bis zu 32.0000 Euro für Obstplantagen geschätzt. 50.000 Arbeitsplätze sind in Gefahr. In Italien wird Obst in den kommenden Wochen deutlich teurer.

Nach Besuch in betroffenen Gemeinden: Meloni will Maßnahmen optimieren



„Die Regierung ist da. Es war eine Tragödie, aber sie kann eine Chance sein, gestärkt wiedergeboren zu werden“. Nachdem sie den G7-Gipfel in Japan vorzeitig verlassen hatte, um zu sehen, wie die Überschwemmungen die Emilia-Romagna heimgesucht hatten, besuchte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Sonntag das verwüstete Gebiet zwischen Ravenna, Forlì und Faenza und versprach „sofortige Antworten“. Sie schloss die Möglichkeit aus, Pnrr-Mittel zu verwenden, obwohl sie sich bewusst ist, dass „viele Ressourcen“ benötigt werden, um die „Schäden“ zu beheben, die derzeit noch nicht einmal abzuschätzen sind.

Die italienische Ministerpräsidentin wurde für Dienstag zu einer Sitzung einberufen und hat am Montag mitgeteilt, dass sie den Tag mit den Ministern verbringen wird, um die Maßnahmen zu optimieren.

150 Wasserretter, fast 900 Feuerwehrleute

In der Emilia Romagna sind 879 Feuerwehrleute, davon 696 Verstärkungen aus anderen Kommandos, mit Rettungseinsätzen beschäftigt: 244 sind in der Provinz Forlì und 326 in der Provinz Ravenna im Einsatz, den Gebieten mit den kritischsten Situationen.

Die Feuerwehreinsätze in der Region steigen auf über 5000. In der Emilia Romagna sind 879 Feuerwehrleute beschäftigt: 244 sind in der Provinz Forlì und 326 in der Provinz Ravenna im Einsatz. Der Südtiroler Feuerwehrmann Martin Tinkhauser war von Mittwoch bis Samstagabend im Einsatz und sagte zu STOL: „Ich sehe hier kein Ende.“

150 Wasserretter sind im Einsatz und 50 Experten für Entwässerungseinsätze mit Pumpen und Wasserpumpen.

Alle Artikel zum Unwetter in Norditalien finden Sie hier gesammelt.

ansa/jot

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