Dienstag, 5. Dezember 2023

Ärzte streiken: Millionen Untersuchungen stehen auf der Kippe

Ärzte- und Pflege-Gewerkschaften in Italien haben am heutigen Dienstag zu einem Streik aufgerufen. 1,5 Millionen Leistungen drohen dadurch auszufallen. Dringende Eingriffe sind garantiert. Die Gewerkschaften protestieren unter anderem gegen geplante Rentenkürzungen.

Ärzte in Italie

Von dem Streik betroffen ist auch Südtirol. Der Sanitätsbetrieb weist darauf hin, „dass es am heutigen Dienstag zu Verzögerungen bei nicht dringlichen Leistungen kommen kann. Dringende Leistungen sowie alle essenziellen Dienste werden auf jeden Fall gemäß den geltenden Rechtsvorschriften gewährleistet.“

Zu dem Streik aufgerufen haben die Gewerkschaftsorganisationen ANAAO-ASSOMED für ärztliche Leiter, Tierärzte und sanitäre Leiter und NURSING UP für Krankenpfleger und nichtärztliches Sanitätspersonal. Ärzte und Krankenpfleger sollen ihre Arbeit 24 Stunden niederlegen und damit gegen den Haushaltsentwurf der Regierung Meloni protestieren. Gefordert werden mehr Personaleinstellungen, angemessene Mittel für die Erneuerung des kollektiven Arbeitsvertrags und der Verzicht auf Pläne der Rentenkürzungen für Ärzte.

Experten gehen davon aus, dass es rege Beteiligung an dem Streik geben wird. Er betreffe rund 50 Prozent des medizinischen Personals in Italien. Rund 1,5 Millionen Untersuchungen und 30.000 Operationen könnten ausfallen, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldet.

In ganz Italien finden Demonstrationen statt. Die Chefs der Gewerkschaftsverbände kommen zu einem auf der Piazza Santi Apostoli in Rom geplanten Sitzstreik zusammen.

Weiterer Streik bereits geplant

Laut den Gewerkschaften wird es nicht bei dem einen Streik bleiben. Im Gegenteil: Ein weiterer Streik ist bereits am 18. Dezember von den übrigen Gewerkschaften aus dem medizinischen Bereich geplant.


Die Regierung in Rom arbeitet unterdessen daran, eine Lösung für die geplanten Rentenkürzungen zu präsentieren. „Wir rechnen damit, dass wir die Änderungsanträge noch in dieser Woche einreichen können“, so der Minister für die Beziehungen zum Parlament Luca Ciriani am Ende des Treffens mit der Mehrheit und der Opposition.

Er sagte, er habe „gerade mit Giorgetti gesprochen“ und erklärte, dass die Arbeit an den Änderungsanträgen, einschließlich derjenigen, die sich auf die Ärzte beziehen, noch „im Gange“ sei, berichtet die Ansa.

Seit Wochen wird über eine Änderung der Regelung des Haushaltsgesetztes diskutiert, das eine Kürzung der Renten der Beschäftigten im Gesundheitswesen und einer Reihe anderer Kategorien wie Beamte, Lehrer und Gerichtsvollzieher vorsieht.

pho

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