Montag, 8. April 2024

Bauern protestieren am Brenner für Schutz von „Made in Italy“

Landwirte aus ganz Italien treffen sich am heutigen Montag am Brenner, um sich für das Label „Made in Italy“ stark zu machen und gegen Billigimporte und Plagiate aus dem Ausland zu protestieren. Auch am morgigen Dienstag soll die Protestaktion fortgeführt werden. Es werden tausende Teilnehmer erwartet.

Die Protestierenden haben am Brenner Stellung bezogen. - Video: stol

Bauern aus dem gesamten Staatsgebiet nehmen heute und morgen am Brenner an einer Protestkundgebung teil: Dort wollen sie für einen besseren Schutz der Marke „Made in Italy“ protestieren und fordern gleichzeitig höhere Preise für die in Italien produzierten Lebensmittel. Zum Protest aufgerufen hatte der italienische Bauernverband Coldiretti bereits in der vergangenen Woche ( STOL hat berichtet).

Bereits am Montagmorgen haben sich zahlreiche Landwirte mit Transparenten und in gelbe Jacken gekleidet auf dem Parkplatz neben der Brennerautobahn bei Kilometer 1 zusammengefunden.


Foto: © DLife


Coldiretti geht es darum, „die Invasion ausländischer Lebensmittel zu stoppen, die als italienisch ausgegeben werden und damit das Label 'Made in Italy' untergraben“.

Foto: © DLife



Der Verband kritisiert, dass Lebensmittel aus dem Ausland häufig nicht denselben Standards unterlägen wie italienische Produkte. Dies führe zu einem unlauteren Wettbewerb und einem Verfall der Preise, die an Bauern in Italien gezahlt werden.

Lebensmittelimporte werden kontrolliert

Um ihr Anliegen zu unterstreichen, wollen die Landwirte von Norden kommende Lkw auf dem Parkplatz am Brennerpass anhalten und deren Ladung kontrollieren. „So werden wir das ,Fake in Italy„ aufdecken“, teilt Coldiretti in einer Aussendung mit.

Bei der Kundgebung werden Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida und Verkehrsminister Matteo Salvini erwartet. Der Südtiroler Bauernbund und der neu gegründete Bauernverband „Agricoltori Italiani“ beteiligen sich nicht an der Aktion.

Außenminister Tajani und das Modell Schweiz

Bereits im Vorfeld der Protestaktion hat Georg Gallmetzer, Südtirol-Vertreter des Bauernverbandes „Agricoltori Italiani“, am Samstag Außenminister Antonio Tajani in Bozen die Vorschläge des neu gegründeten Verbandes unterbreitet. Dabei dienen Länder wie die USA, Kanada oder die Schweiz als Vorbilder. „Wir wollen nicht mehr Subventionen“, stellt Gallmetzer klar.

Georg Gallmetzer (links) hat Außenminister Antonio Tajani am Samstag die Vorschläge des neu gegründeten Bauernverbandes „Agricoltori Italiani“ unterbreitet.<?ZS?><?Uni SchriftStil="0" SchriftArt="QuadraatSans" SchriftGroesse="7pt" Vorschub="10,2pt" SchriftWeite="100ru" SatzArt="0"?><?TrVer?><?Uni Kapitaelchen="100ru"?><?_Uni?><?FW "2pt"?><?PH PHFormat="$($IptcQue$/)"_?><?PH PHFormat="$($IptcAN)"_?><?_Uni?><?ZA?> - Foto: © privat



Außenminister Antonio Tajani habe man folgende Idee präsentiert: „So lange bestimmte Lebensmittel, etwa Äpfel, in der EU ausreichend zur Verfügung stehen, dürfen keine solchen Produkte aus Übersee importiert werden“, sagt Gallmetzer. Erst sobald die Ware fehle, dürfe sie importiert werden. In der Schweiz etwa durfte bis April kein Heu importiert werden. Gallmetzer kritisiert vor allem die Handelsketten, die billigere Preise erzielen möchten und „Importware verwenden, um unsere Preise zu drücken.“

Wie Gallmetzer berichtet, würde man mit Außenminister Tajani und dem EU-Abgeordneten Matteo Gazzini (Forza Italia) weiter in Kontakt bleiben. Auch Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida sei an einem Gespräch interessiert.

pho/tek

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