Mittwoch, 19. Juli 2023

Hitze in Italien auf Höhepunkt – Brände bei Athen weiterhin nicht unter Kontrolle

Den dritten Tag in Folge haben Feuerwehrleute in Griechenland gegen drei große Feuerfronten angekämpft. Für die Waldbrände westlich von Athen konnte keine Entwarnung gegeben werden. Starke Winde erschwerten die Löscharbeiten. Die Situation soll sich vorerst nicht bessern, zumal ab Donnerstag eine neuerliche trockene Hitzewelle erwartet wird. Die Hitze in Italien erreicht indes noch am heutigen Mittwoch ihren Höhepunkt.

Nächste Hitzewelle in Griechenland steht erst bevor. - Foto: © APA/AFP / LOUISA GOULIAMAKI

In Griechenland stiegen an einer neuen Feuerfront nahe der Stadt Loutraki laut Feuerwehr vier Löschflieger und drei Hubschrauber auf. Auf der Insel Rhodos wurden am Mittwoch wegen eines großen Waldbrands drei Dörfer und ein Hotel evakuiert. Wie die Feuerwehr mitteilte, handelte es sich um die Ortschaften Eleousa, Salakou und Dimilia sowie ein Hotel in unmittelbarer Nähe. Alle Orte befinden sich in der Inselmitte, wo seit Tagen ein großer Waldbrand tobt.

Der griechische Meteorologe Theodoros Giannaros vom Nationalen Observatorium Athen warnte, dass die Situation mit Hitze, Trockenheit und Bränden in Griechenland noch schlimmer werde. Das fatale Phänomen bezeichnete der auf Wetter und Brände spezialisierte Fachmann mit „Heiß - Trocken - Windig“. Er fühle sich an die klimatischen Bedingungen des Jahres 2021 erinnert, als in Griechenland viele Zehntausende Hektar Wald und Vegetation verbrannten, sagte Giannaros dem Staatssender ERT am Mittwoch und prognostizierte: „Das Schlimmste liegt noch vor uns.“

Man stehe ab Donnerstag vor einer neuerlichen Hitzewelle, die ihren Höhepunkt am Wochenende erreiche und örtlich für bis zu 44 Grad sorgen werde. Der Rückgang der Hitzewelle am darauffolgenden Montag sei dann wieder mit starkem Wind gepaart, wobei jeder Funke ein gewaltiges Feuer verursachen könne, weil die Winde die Glut und die Flammen anheizten und darüber hinaus die Funken über weite Strecken forttrieben, so dass neue Brandherde entstünden.

Hitzewelle in Italien erreicht Höhepunkt

Die Hitze in Italien sollte noch am heutigen Mittwoch ihren Höhepunkt erreichen. Das sagte der Meteorologe Antonio Sanò vom privaten Wetterdienst ilmeteo.it. Nach dessen aktuellen Daten könnte es nicht nur in den südlichen Gegenden des Mittelmeerlandes bis zu 40 Grad oder mehr heiß werden, sondern möglicherweise auch in mittelitalienischen Städten wie Florenz und Bologna.

Das Gesundheitsministerium hat daher auch am Mittwoch für 23 größere Städte die höchste Alarmstufe für Hitze ausgerufen. Besonders betroffen von den hohen Temperaturen sind am Mittwoch die südlichen Regionen Apulien, Basilikata und Kalabrien sowie die zwei großen Mittelmeerinseln Sardinien und Sizilien. Im Landesinnern der Inseln könnten demnach Höchsttemperaturen von 45 bis 46 Grad gemessen werden. Doch auch die italienische Hauptstadt wird sich erneut aufheizen.

Für Alte und Kranke sowie Kleinkinder sind die hohen Tagestemperaturen enorm anstrengend. 28 Gesundheitszentren wurden etwa in Rom geöffnet, um die Menschen mit Trinkwasser zu versorgen und ihnen Räume zur Abkühlung verfügbar zu machen. Generell geraten die Krankenhäuser zunehmend unter Druck, und die Notaufnahmen werden voller. Am Dienstag seien etwa 20 Prozent mehr Notarzteinsätze in dem Land verzeichnet worden, berichtete die italienische Zeitung „La Repubblica“.

Ab Donnerstag soll Sanò zufolge Hochdruckgebiet „Caronte“ im Norden an Kraft verlieren. Im Süden Italiens geht es weiter mit den heißen Temperaturen. In diesen Regionen wird zwar ein leichter Temperaturrückgang zu spüren sein, der Sanò zufolge jedoch angesichts der bereits hohen Temperaturen kaum zu bemerken sein wird.

Fast 45 Grad: Temperaturrekorde in Spanien

Die dritte Hitzewelle des Sommers in Spanien bescherte Mallorca gleich mehrere Temperaturrekorde. In 8 Gemeinden und Ortschaften der Mittelmeer-Insel war es am Dienstag so heiß wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen, wie der nationale Wetterdienst Aemet mitteilte. Der balearische Wetterdienst Balears Meteo meldete sogar aus der Ortschaft Llubí mit 44,9 Grad die von der Behörde höchste jemals auf der Insel gemessene Temperatur. Es handelte sich um vorläufige Messwerte, die noch leicht korrigiert werden können.

Der landesweit höchste Wert Spaniens wurde indes am Dienstag mit 45,4 Grad in Figueres im Nordosten des Landes registriert. Das sei die höchste Temperatur, die seit Beginn der Erfassungen in Katalonien gemessen worden sei, betonte Aemet. Der offizielle spanische Rekord war unterdessen deutlich noch nicht erreicht: Der beträgt 47,6 Grad und wurde am 14. August 2021 im andalusischen La Rambla aufgestellt.

Am Mittwoch galt noch in neun der insgesamt 17 Autonomen Gemeinschaften Spaniens Alarmstufe Orange oder Gelb. Die Hitzewelle soll spätestens am Donnerstag zu Ende gehen. In Spanien werden laut Aemet immer mehr und immer intensivere Hitzewellen registriert. Experten führen das auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurück. Aemet-Sprecher Ruben del Campo: „Eines ist klar: Der Klimawandel verstärkt extreme Wetterereignisse.“

apa

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden