Freitag, 19. Januar 2024

Die Päckchen mit dem Raumschiff: Drogen-Vertrieb aus Monza gestoppt

Im vergangenen Dezember haben die Carabinieri aus Neumarkt unter der Leitung der Staatsanwaltschaft von Monza einen großen Drogen-Fall abgeschlossen und ein Dealer-Vertriebsweg aufgedeckt, auf dem von der Lombardei aus Südtirol und das Trentino mit Drogen beliefert wurden. 2 Italiener wurden festgenommen und Drogen mit einem sehr hohen Wirkstoffgehalt und einem Schwarzmarktwert von etwa 600.000 Euro beschlagnahmt.

Nach wie vor wird in Südtirol viel Rauschgift konsumiert – immer wieder legen die Carabinieri neue Importwege trocken. - Foto: © APA/GUENTER R. ARTINGER / GUENTER R. ARTINGER

Etwa 30 Kilogramm Haschisch, 8 Kilogramm Marihuana, 200 Gramm Kokain und 25.000 Euro in Banknoten, die aus dem Drogenhandel stammten, wurden beschlagnahmt.

Alles begann am 24. August des vergangenen Jahres: Kurz nach Mitternacht kontrollierten die Carabinieri von Neumarkt einen Mann auf einem Parkplatz an der Weinstraße in Kaltern. Er gab an, auf der Suche nach einem Hotel für die Nacht zu sein. Da der Mann keine Papiere bei sich hatte und die Beamten annehmen mussten, dass er getrunken hatte, kontrollierten sie ihn genauer: Er hatte 19.000 Euro in bar und 3 Gramm Kokain dabei.

Er rechtfertigte sich mit der Behauptung, er habe das Geld beim Glücksspiel gewonnen, aber die Carabinieri forderten zur Durchführung genauerer Ermittlungen Kollegen an, die eine Adresse des Mannes in Monza ermitteln konnten.

In der Nacht von Kaltern nach Monza

Die Ermittler gingen zu diesem Zeitpunkt bereits davon aus, dass der Mann dort Drogen versteckt haben könnte. Und so fuhren sie noch in der Nacht in die Lombardei, wo sie mit Unterstützung der örtlichen Carabinieri in der Gefriertruhe und in einigen Koffern, die unter dem Bett standen, etwa 25 Kilo Haschisch fanden, weitere 25 Kilo, die in 250 Portionen aufgeteilt waren und von denen viele in Zellophan verpackt waren. Auf den Päckchen war ein Raumschiff mit dem Logo „Planet Express Farm“ gedruckt.

Außerdem fanden die Carabinieri in der Wohnung 8 Kilogramm getrocknetes Marihuana, 3 Präzisionswaagen und eine große Menge Mannitol, das zum Strecken von Kokain verwendet wird.

Der vorher unbescholtene P. S., ein 54-jähriger Kampanier mit Wohnsitz in Monza, verbrachte anschließend mehrere Monate in Untersuchungshaft.

Auch der mutmaßliche Komplize von P. S. wird entdeckt

Die Carabinieri gingen davon aus, dass sie es mit einem Drogenkurier zu tun hatten, und deshalb widmeten sich parallel zu den Operationen in der Lombardei andere Carabinieri aus Neumarkt ab dem Morgen des 24. August der Identifizierung seiner Abnehmer in Südtirol und im Trentino.

Nach intensiver Arbeit, Computer-Abgleichen und Analysen technischer Daten sowie Kontrollen an verschiedenen Orten im Fleimstal und im Fassatal machten sie schließlich den Namen des möglichen Empfängers der Lieferung ausfindig: Dieser liebte in Moena im Trentino.

In der Wohnung des 30-jährigen aus Rom, der zunächst angab, mit all dem nichts zu tun zu haben, fanden die Carabinieri in einem unter dem Bett abgestellten Rucksack fast 2 Kilogramm Kokain, etwa 3,5 Kilogramm Haschisch, 40 Gramm Marihuana, eine Präzisionswaage und fast 5000 Euro in bar.

Die Staatsanwaltschaft Trient ordnete daraufhin die sofortige Überstellung des Verdächtigen in das örtliche Gefängnis an, wo auch er mehrere Monate lang in Untersuchungshaft blieb.

Monatliche Lieferungen von Monza nach Südtirol gestoppt

Die weiteren Ermittlungen der Carabinieri aus Neumarkt unter der Leitung der Staatsanwaltschaft von Monza ermöglichten es in den folgenden Monaten, weitere Beweise gegen die Verdächtigen zu sammeln: Die Lieferung vom 24. August war mindestens die dritte dieser Art, die von der Lombardei nach Trentino und Südtirol kam.

Der Kommandant der Carabinieri von Bozen, Oberst Raffaele Rivola, kommentiert: „Durch die Tätigkeit der Carabinieri aus Neumarkt wurde ein wichtiger Kanal für den Handel mit großen Mengen von Drogen, die aus der Lombardei nach Trentino-Südtirol gelangten, unterbrochen. Dies bestätigt, dass unsere Region nicht nur ein Transitland für Drogen ist, die den Brenner in beide Richtungen überqueren, sondern auch ein Land des Konsums, in dem wir leider keine greifbaren Anzeichen für einen Rückgang der Nachfrage feststellen können.“

Hauptmann Federico Seracini, Kommandant der Carabinieri-Kompanie Neumarkt sagt: „Dieses wichtige Ergebnis ist für den lokalen Kontext von außerordentlicher Bedeutung.“

stol

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden