Mittwoch, 1. November 2023

Hochwasser erreicht Höchststand: Mose bewahrt Venedig vor Flutkatastrophe

Verheerende Unwetter haben am Dienstag den Norden Italiens getroffen. Mailand und Como kämpften mit Überschwemmungen. In Venedig erreichte das Hochwasser in der Nacht auf Dienstag einen Höchststand von 154 Zentimetern. Dank des Mose-Systems wurde die Lagunenstadt vor einer beispiellosen Flutkatastrophe bewahrt.

Das Hochwasser in Venedig erreichte in der Nacht auf Dienstag einen Höchststand von 154 Zentimetern. - Foto: © ANSA / Us Commissario Mose / 111

Italien wurde am Dienstag erneut von heftigen Unwettern heimgesucht, die zu Überschwemmungen führten. Die Gewitter, welche die milden Temperaturen dieses Herbstes abrupt unterbrachen, hinterließen in kurzer Zeit große Wassermassen und brachten mehrere Städte und Gemeinden in Schwierigkeiten.

In Mailand wurde die Nordregion der Stadt vom Seveso-Fluss überflutet, was zu teilweisen Unterbrechungen der Metrolinie M3 führte. Am Comer See trat das Wasser über die Ufer, während die Etsch und der Po Sorgen wegen drohender Überschwemmungen auslösten. Glücklicherweise gab es bisher keine Berichte über Verletzte.

Venedig trotzt der Flut: Mose-System bewahrt die Stadt vor beispielloser Überschwemmung

Dank des Mose-Systems wurde Venedig vor einer beispiellosen Flutkatastrophe bewahrt, als das Hochwasser um 23.05 Uhr einen Höchststand von 154 Zentimetern erreichte, gemessen am Süddamm des Lido.

Für die Stadt wäre dies eine verheerende Katastrophe gewesen. Doch das Anheben der Schleusen an den 3 Hafeneingängen hielt die Flutwelle aus der Lagune fern und hielt den Wasserspiegel im inneren Becken auf 75 Zentimetern.

Die historische Altstadt blieb im Wesentlichen trocken.

Das Mose-System besteht aus beweglichen Barrieren an den Ein- und Ausgängen der 3 Hafeneingänge von Venedig. Die Barrieren können angehoben werden, um das Hochwasser in der Lagune abzuhalten, und gesenkt werden, um den normalen Wasserfluss zu ermöglichen.

Mailand: U-Bahnlinie eingestellt, Straßen überschwemmt

Sehen Sie Bilder aus Mailand in unserer Galerie.



Besonders von den Unwettern betroffen waren die Bewohner dreier Stadtteile im Norden Mailands: Isola, Maggiolina und Niguarda. Hier kam es zu erheblichen Beeinträchtigungen des Auto- und öffentlichen Verkehrs, da Unterführungen überflutet und die U-Bahnlinie 3 vorübergehend eingestellt wurde.

U-Bahn Stationen standen unter Wasser:



Einige wichtige Verkehrsadern, wie der Viale Fulvio Testi und der Viale Zara, waren gesperrt oder schwer passierbar, was die Verbindung zur Metropolregion und den Autobahnen behinderte. Die Bewohner Mailands erlebten einen chaotischen Dienstagmorgen, und es gab zahlreiche Umleitungen und Änderungen im öffentlichen Verkehrssystem. Die Überschwemmung des Seveso-Flusses konnte jedoch nach etwa 6 Stunden, gegen 12 Uhr, eingedämmt werden. Nachdem in der Stadt innerhalb einer Stunde 31 Millimeter Regen gefallen waren, brach schließlich die Sonne durch die Wolken.

Auch in anderen Gebieten der Lombardei kam es zu erheblichen Störungen. In Mediglia (Mailand) rettete die Feuerwehr eine Frau, die mit ihren beiden Kindern in ihrem Auto eingeklemmt war, weil ein Baum wegen des starken Windes umgestürzt war. Außerdem gab es in der Region zahlreiche Feuerwehreinsätzen wegen Gerüsten und bröckelnden Dachziegeln sowie überfluteten Kellern. Die Autobahn Mailand-Meda war durch Überschwemmungen und lange Warteschlangen blockiert, und eine Störung auf der Bahnstrecke zwischen Mariano Comense und Seveso führte zu Verspätungen bei den Trenord-Zügen.

Comer See tritt über die Ufer

Auch der Comer See trat über seine Ufer, was zum Einsatz mobiler Barrieren entlang der Uferpromenade führte. In den Tälern Valtellina und Valchiavenna wurden Überschwemmungen, kleine Erdrutsche und das Umstürzen von gefährlichen Bäumen gemeldet, was die örtliche Feuerwehr zu rund 20 Einsätzen veranlasste. Mehrere Alpenpässe wurden aufgrund von Schneefällen gesperrt oder waren nur mit Schneeketten passierbar. Im Lodigiano wurden Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 Kilometer pro Stunde verzeichnet.

ansa/jot

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