Dienstag, 23. Januar 2024

Hubschrauber-Tragödie in Kanada: „Arbeiten daran, Ursache zu klären“

Bei einem Hubschrauberabsturz in Kanada sind die Südtiroler Unternehmer Heiner Oberrauch (29) und Andreas Widmann (35) ums Leben gekommen. Die beiden waren mit einer Gruppe von Freunden zum Heliskiing in den kanadischen Bergen. 3 weitere Skifahrer aus Südtirol wurden bei dem Absturz schwer verletzt. In Kanada laufen die Ermittlungen dazu, wie es zu dem Absturz kommen konnte.

Bei dem verunglückten Hubschrauber handelt es sich um eine Augusta A119 Koala des Unternehmens „Northern Escape“. - Foto: © ANSA / FACEBOOK / Northern Escape Heli

Ereignet hat sich das Unglück gegen 16 Uhr Ortszeit in den Bergen nördlich von Terrace, einer Stadt im Westen Kanadas. Der Hubschrauber gehörte dem Unternehmen „Northern Escape Heli-Skiing“ an. Die Südtiroler Passagiere waren zum Heli-Skiing mit dem Hubschrauber in den kanadischen Bergen unterwegs. STOL hat berichtet.

Wie es zu dem Absturz kommen konnte, ist derzeit noch unklar. Für Heiner Oberrauch junior, Sohn des bekannten Unternehmers Georg Oberrauch (Sportler) und verantwortlich für die Weinsparte der Gruppe Oberrauch, kam jede Hilfe zu spät.

Heiner Oberrauch junior



Auch Andreas Widmann, Geschäftsführer des Südtiroler Sportmodeherstellers TEXmarket, verlor sein Leben.

Andreas Widmann



3 weitere Skifahrer aus Südtirol wurden bei dem Absturz schwer verletzt: Es handelt sich dabei um Jakob Oberrauch (34), Geschäftsführer der Sportlergruppe und Bruder des verunglückten Heiner Oberrauch junior, Johannes Peer (34), Finanzchef der Sportler-Gruppe und Schwager von Jakob und Heiner Oberrauch, und Emilio Zierock (35), Geschäftsführer des Weinguts Foradori in Mezzolombardo und Sohn der italienweit bekannten Winzerin Elisabetta Foradori. Der Zustand der Verletzten ist stabil, wie es am Dienstagnachmittag hieß.

Außenministerium sagt Unterstützung zu

Der italienische Außenminister Antonio Tajani sprach den Familien indes sein tiefes Beileid aus. Er habe das Generalkonsulat in Vancouver angewiesen, den Verletzten größtmögliche Hilfe zu leisten, teilte das Außenministerium in Rom mit. Das italienische Generalkonsulat in Vancouver sei in Kontakt mit den örtlichen Behörden und Krankenhäusern. Die Behörden werden auch den 6 Freunden der Verunglückten zur Seite stehen, die mit diesen im Skiurlaub waren, sich aber nicht in der Unglücksmaschine befanden.

„Unsere Gäste sind Teil unserer Familie“

Schwer verletzt wurde auch der Ski-Giude, der mit der Gruppe unterwegs war. Der Pilot des Hubschraubers kam bei dem Unfall ums Leben.

Beim Heliskiing werden Wintersportler mit dem Hubschrauber auf einen Gipfel geflogen. Von dort beginnt dann die Abfahrt durch tiefen Pulverschnee. „Es ist unmöglich, die tiefe Trauer in Worte zu fassen“, wurde der Geschäftsführer des Unternehmens zitiert. „Die Gäste, die mit uns Ski fahren, und die Mitarbeiter, die jede Saison mit uns arbeiten, sind Teil unserer Familie.“

Zum jetzigen Zeitpunkt konzentriere sich das Unternehmen Northern Escape Heli-Skiing darauf, allen an dem Unfall Beteiligten Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

„Wir sind allen externen Behörden und unserem Team dankbar, die sofort nach dem Vorfall in Aktion getreten sind“, sagt John Forrest, Präsident und Geschäftsführer von Northern Escape Heli-Skiing. Das Unternehmen habe sich mit dem Critical Incident Stress Management (CISM) Team von HeliCat Canada in Verbindung gesetzt, die die Betroffenen des Unfalls unterstützen: „Wir arbeiten eng mit der Rcmp und anderen Behörden zusammen, um die Unfallursache zu klären.“

Hubschrauberabstürze seien selten, man habe alle notwendigen Vorkehrungen getroffen, um die Risiken zu minimieren, indem es sich an die Sicherheitsstandards der Branche halte. „Wie bei vielen anderen Outdoor-Aktivitäten ist es jedoch unmöglich, alle Risiken zu 100 Prozent auszuschließen“, so das Unternehmen.

Der Absturz ereignete sich nördlich des Ortes Terrace, knapp 700 Kilometer nordwestlich von Vancouver.


Nach dem Absturz rückten kanadischen Medienberichten zufolge 3 Notarzthubschrauber und 5 Rettungswagen aus. Die Schwerverletzten wurden im kritischen Zustand in das „Mills-Memorial“-Krankenhaus gebracht.

Bilder aus dem Jahr 2022 zeigen die Schneelandschaft im Heliski-Gebiet nördlich von Terrace.



Bei dem verunglückten Hubschrauber handelt es sich ersten Informationen zufolge um eine Augusta A119 Koala. Ingesamt kann die Maschine 8 Personen transportieren.

Über eine mögliche Unfallursache ist noch nichts bekannt. Die Behörden ermitteln auf Hochtouren.

stol

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