Montag, 13. November 2023

Indi Gregory ist tot – Vater: „Wir sind wütend, untröstlich und beschämt“

Die kleine Indi Gregory, ein unheilbar krankes Baby aus England, ist in der Nacht auf Montag gestorben. Die italienische Regierung hatte dem Mädchen, das an einer schweren mitochondrialen Krankheit litt, vergangene Woche die Staatsbürgerschaft verliehen, um ihm die Behandlung im Kinderkrankenhaus „Bambino Gesu“ zu ermöglichen. Trotz eines langen Rechtsstreits der Eltern hatten die britischen Gerichte einen Abbruch der lebenserhaltenden Behandlung und eine Verlegung in ein Hospiz angeordnet. „Der britische Gesundheitsdienst und die Gerichte haben Indi nicht nur die Chance auf ein Leben genommen, sondern auch ihre Würde, in ihrem eigenen Haus zu sterben“, sagt der aufgebrachte Vater nach dem Tod seines Kindes.

Die kleine Indi mit ihren Eltern, die bis zuletzt für das Leben ihrer Tochter gekämpft haben. - Foto: © ANSA / Facebook / Simone Pillon

„Meine Tochter ist gestorben, mein Leben ist heute um 1.45 Uhr zu Ende gegangen. Meine Frau Clare und ich sind wütend, untröstlich und beschämt“, sagte Dean Gregory, Indis Vater. „Der britische Gesundheitsdienst und die Gerichte haben Indi nicht nur die Chance auf ein Leben genommen, sondern auch ihre Würde, in ihrem eigenen Zuhause zu sterben. Sie haben es geschafft, Indis Körper und ihre Würde zu nehmen, aber ihre Seele können sie ihr nicht nehmen“, so der Vater.

„Ich wusste vom Tag ihrer Geburt an, dass sie etwas Besonderes war. Sie versuchten, sie loszuwerden, ohne dass es je jemand erfahren würde, aber Clare und ich sorgten dafür, dass sie für immer in Erinnerung bleiben würde“, schloss Dean.

Indi Gregory mit ihren Eltern im Queens Medical Centre in Nottingham. - Foto: © APA/afp / -

Regierung Meloni verleiht Indi die italienische Staatsbürgerschaft

Ein englisches Berufungsgericht hatte sich dagegen ausgesprochen, Indi Gregory nach Italien überführen zu lassen. Die Regierung in Rom hatte dem 8 Monate alten Kind vergangenen Woche die italienische Staatsbürgerschaft verliehen, um ihm die Behandlung im Kinderkrankenhaus „Bambino Gesu“ zu ermöglichen (STOL hat berichtet).

Papst Franziskus hatte am Samstag noch für das kleine Mädchen gebetet: „Papst Franziskus umarmt die Familie der kleinen Indi Gregory, ihren Vater und ihre Mutter, betet für sie und wendet seine Gedanken allen Kindern zu, die in diesen Stunden auf der ganzen Welt Schmerzen erleiden oder wegen Krankheiten und Kriegen ihr Leben riskieren“, so der Leiter des Presseamtes des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni.

Indi Gregory litt an einer seltenen Form von mitochondrialer Pathologie, die von den Ärzten als unheilbar angesehen wurde. Die genetische Erkrankung betrifft das Nerven- und Muskelsystem und saugt dem Körper Energie aus. Nachdem sich die englischen Richter geweigert hatten, die Berufung der Eltern anzunehmen, wurde das kleine Mädchen im Queen's Medical Centre in Nottingham nicht mehr lebensnotwendig behandelt und in ein Hospiz für unheilbar Kranke verlegt, wo es nun gestorben ist.

ansa/apa/stol

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