Sonntag, 17. März 2024

Italien will von Nazis geraubte Kunstwerke aus Belgrad zurück

Italien fordert von Serbien acht von nationalsozialistischen Truppen geraubte Kunstwerke zurück. Die Werke, darunter Gemälde von Tintoretto, Paolo Veneziano und Spinello Aretino sind seit Jahren im serbischen Nationalmuseum in Belgrad aufbewahrt. Die Staatsanwaltschaft von Bologna hat die Konfiszierung der 8 Gemälde angeordnet. Wie aus den Ermittlungen hervorgeht, könnten sich möglicherweise bis zu 17 von den Nazis geraubte Werke im Besitz Belgrads befinden.

Als Kriegsbeute waren 17, statt 8 Werke nach Belgrad gelangt. Italien fordert sie nun zurück. - Foto: © ANSA / ANSA

Zu den Gemälden, die nach italienischen Angaben Eigentum des italienischen Staates sind, zählen Objekte aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert. Eine journalistische Untersuchung ergab, dass es sich bei den Gemälden um Werke handelt, die am Ende des Zweiten Weltkriegs illegal aus Italien ausgeführt und dann aus einem Münchner Sammlungszentrum gestohlen wurden, wo die Alliierten alle von den Nazis geraubten Kunstwerke untergebracht hatten.

Wie die Journalisten Tommaso Romanin und Vincenzo Sinapi in ihrem neu veröffentlichten Buch „Bottino di guerra“ (Kriegsbeute) berichten, sind nicht nur 8 Gemälde, wie ursprünglich vermutet, sondern 17 Werke nach Belgrad gelangt.

Foto: © ANSA / ANSA




Im Juni 1949 sollen mehr als 50 Gemälde, 8 Ikonen und eine große Anzahl antiker und wertvoller Gegenstände – Teppiche, Wandteppiche, Leuchter, Münzen, insgesamt 166 Objekte – von der Münchner Sammelstelle verschwunden sein.

Foto: © ANSA / ANSA



Der kroatische Geschäftsmann Ante Topic Mimara hatte den Raub mit Hilfe einer jungen deutschen Beamtin des Zentrums, Wiltrud Mersmann, die bald seine Frau werden sollte, durchgeführt, geht aus dem Buch hervor. Das Vermögen gelangte mit dem Zug nach Jugoslawien und wurde dann vom Nationalmuseum in Belgrad beschlagnahmt.

Foto: © ANSA / ANSA



Zu den Werken gehören ein Porträt der Königin Christina von Dänemark von einem lombardischen Maler aus dem 16. Jahrhundert, eine Madonna mit Kind (um 1565), die Jacopo Tintoretto zugeschrieben wird, sowie 2 Gemälde aus der Schule von Vittore Carpaccio, die den heiligen Rochus und den heiligen Sebastian darstellen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Foto: © ANSA / ANSA



Auch eine Anbetung des Kindes mit Engeln und Heiligen (15.-16. Jh.) von einem lombardischen Maler, eine Madonna mit Kind (1320-1324) aus dem Umkreis von Paolo Veneziano gehören zu den Werken, die Italien zurückverlangt.

apa

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