Das Flugzeug stürzte 30 Sekunden nach dem Start ab. Der Aufprall eines Vogels hatte wohl das Triebwerk zum Stillstand gebracht, so die derzeitige Ermittlungshypothese. Der Pilot ist in das Ermittlungsregister aufgenommen worden. Der Vater der kleinen Laura, Paolo Origliasso, ist inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Er sagt immer wieder: „Was hätte ich tun können?“ (STOL hat berichtet.)
„Die Ermittlungen sind noch im Gange. Sie sind komplex und langwierig. Im Moment können wir noch nicht viel sagen“, hieß es von der Staatsanwaltschaft Ivrea, die im Zusammenhang mit dem Absturz eingeschaltet worden ist. Derzeit gebe es 2 Hypothesen über die Ursachen der Tragödie: ein Vogelschwarm oder ein Motorschaden.
Der Absturz
Das Flugzeug flog zunächst in gerader Linie, wurde dann plötzlich unkontrollierbar und verlor an Höhe. Es geht um Sekundenbruchteile. Kurz bevor die Nase auf den Boden zeigt, springt der Major ins Leere. Als sich der Fallschirm öffnet, schlägt das Flugzeug auf dem Boden auf, explodiert. In diesem Moment fährt auf der Straße, die den Flughafen umgibt, ein Auto mit einer Familie vorbei, die auf dem Weg nach Hause nach San Francesco al Campo ist.„Ich habe ein lautes Geräusch gehört“, sagte der Vater später. Es ist noch nicht klar, ob es einen Kontakt mit dem Flugzeug gab. Auf jeden Fall kam das Auto von der Fahrbahn ab, überschlug sich und fing Feuer. Das kleine Mädchen starb. Der 12-jährige Bruder erlitt Verbrennungen zweiten Grades auf etwa 15 Prozent seiner Körperoberfläche. Er wurde in das Kinderkrankenhaus Regina Margherita gebracht. Die Prognose ist ungewiss. Seine Mutter ist bei ihm Ihre Verbrennungen beschränken sich auf den rechten Arm. Der 49-jährige Vater hat Verbrennungen an der linken Handfläche.
Frecce-Veranstaltung in Südtirol für den 25. September geplant
Ob die Flugshow der „Frecce“ am 25. September am Himmel über Bozen stattfinden wird, ist noch nicht klar, heißt es aus dem Bozner Verkehrsamt. Die gleiche Veranstaltung, die für den heutigen Montag in Aosta geplant war, ist jedenfalls abgesagt.Die Süd-Tiroler Freiheit hat sich am Montag in einer Pressemitteilung dazu geäußert: „Es wäre daher pietätlos, diese Show dennoch abzuhalten. Auch autonomiepolitisch ist ein derart nationalistisches Gehabe, bei dem der Himmel über Süd-Tirol grün-weiß-rot eingefärbt würde, strikt abzulehnen. Die Süd-Tiroler Freiheit hat die italienische Luftwaffe daher aufgefordert, die Flugshow über Süd-Tirol abzusagen.“ Die Landesregierung solle sich dieser Forderung anschließen, schreibt Sven Knoll.
„Ein Absturz über dem dicht besiedelten Etschtal bzw. über Bozen hätte katastrophale Folgen. In den vergangenen Jahren ist es immer wieder zu schweren Unfällen mit dieser Flugstaffel gekommen“, erinnert die Süd-Tiroler Freiheit. Eines der schlimmsten Unglücke war der Absturz dreier Flugzeuge bei der Flugschau in Ramstein 1988, bei dem es 70 Todesopfer und über 1000 Verletzte gab.
Darüberhinaus sei es auch nicht mit dem Prinzipien der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes vereinbar, derartige Flugshows abzuhalten. „Die Bevölkerung im Etschtal ist durch die Autobahn und den Flugplatz schon belastet genug.“