Sonntag, 27. August 2023

Kiew trauert um Kampfpiloten nach Flugunfall

Bei einem Zusammenstoß zweier Flugzeuge sind in der Ukraine offiziellen Angaben zufolge 3 Piloten ums Leben gekommen. Im Gebiet Schytomyr kollidierten 2 Trainingsflugzeuge des Typs L-39 in der Luft miteinander.

Präsident Selenskyi gedenkt der ums Leben gekommenen Kampfpiloten. (Archivbild) - Foto: © APA/dpa / Kay Nietfeld

Der Unfall selbst ereignete sich bereits am Freitagabend, wurde aber erst am Folgetag bekannt. Unter den Opfern ist demnach auch der unter seinem Pseudonym „Juice“ bekannte Pilot Andrij Pilschtschykow.

Mehrere Regionen in der Ukraine kamen unterdessen Berichten zufolge am frühen Sonntagmorgen unter Raketenbeschuss. Unter anderem wurde in den Außenbezirken Kiews die Luftabwehr aktiviert, wie die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt bei Telegram mitteilte. Auch der Gouverneur von Tscherkassy, Ihor Taburez, schrieb in seinem Telegram-Kanal, dass das zentralukrainische Gebiet die Luftabwehr aktiviert habe. Über Schäden oder Opfer war zunächst nichts bekannt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Mutmaßlich weitere Drohnenangriffe auf Russland

Die russische Luftabwehr wehrte indes über Nacht nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ukrainische Drohnenangriffe über den Regionen Brjansk und Kursk ab. Die unbemannten Luftfahrzeuge seien über den Grenzregionen im Südwesten des Landes zerstört worden, teilte das Ministerium am Sonntagmorgen in seinem Telegram-Kanal mit. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Immer wieder hatte es in den vergangen Wochen Berichte aus Russland über ähnliche Angriffe gegeben.

Der ukrainische Generalstab sprach unterdessen von weiteren Fortschritten in Richtung der Großstadt Melitopol – gemeint ist damit der Frontabschnitt bei Robotyne, wo die ukrainischen Soldaten nun neue Linien befestigten. Konkretere Aussagen machte das Militär nicht.
Dafür bereitet die ukrainische Führung nach eigenen Angaben für den Abwehrkampf gegen Russland weitere Einberufungen vor.

Die Ukraine braucht weitere Rekruten

„Ja, die Militärs haben sich an uns gewandt und es wird wohl eine zusätzliche Einberufung geben“, sagte der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, am Samstag im ukrainischen Radio. Die Mobilmachung werde aber nicht über die zu Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 bereits festgelegten Parameter hinausgehen, versicherte er.

Laut Danilow handelt es sich nicht um eine außerplanmäßige Maßnahme. Die Mobilmachung laufe seit eineinhalb Jahren, mehrere Etappen seien bereits durchlaufen worden. „Man muss deswegen keinen Lärm schlagen, alles läuft nach dem Plan, den wir derzeit verfolgen“, sagte der Kiewer Top-Beamte. Nach Beginn der russischen Invasion hatte die Ukraine das Kriegsrecht ausgerufen. Alle Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren sind daher grundsätzlich zum Wehrdienst verpflichtet und können einberufen werden – es sei denn, sie sind aus gesundheitlichen oder sozialen Gründen, etwa als alleinerziehende Väter, vom Dienst befreit.

Die genaue Anzahl der bisher Einberufenen ist nicht bekannt. Vor einem Jahr bezifferte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar die Anzahl bereits auf mehrere Hunderttausend. Wegen der Verluste an der Front müssen immer wieder neue Rekruten ausgebildet und in den Kampf geschickt werden.

apa/dpa

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