Dienstag, 19. März 2024

Mutmaßliche Geldwäsche: 8 Jahre Haft für Fini gefordert

Die Staatsanwaltschaft von Rom fordert 8 Jahre Haft für den ehemaligen Kammerpräsidenten Gianfranco Fini. Ihm wird mutmaßliche Geldwäsche vorgeworfen. Vor Gericht verantworten müssen sich auch weitere Personen aus dem nahen Umfeld Finis.

Gianfranco Fini mit seinem Anwalt Michele Sarno (links). - Foto: © ANSA / MASSIMO PERCOSSI / Z49

Wegen des Vorwurfs der Geldwäsche erhebt die Staatsanwaltschaft neben Fini auch Anschuldigungen gegen seine Partnerin Elisabetta Tulliani, deren Bruder Giancarlo und Sergio Tulliani, der Vater der beiden, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet.

Während die Staatsanwaltschaft 8 Jahre Haft für den ehemaligen Kammerpräsidenten Gianfranco Fini fordert, will sie vor Gericht 10 Jahre Haft für Giancarlo Tulliani, 9 Jahre für Elisabetta Tulliani und 5 Jahre Haft für Sergio Tulliani erwirken.

Im Fokus der Gerichtsverhandlung steht eine Immobilie im Fürstentum Monaco: Gräfin Annamaria Colleoni hatte dort eine Wohnung an die Partei Alleanza Nazionale, die unter der Führung Finis stand, vermacht. Wie aus der ANklageschrift hervor geht, hat im Jahr 2008 eine Offshore-Gesellschaft die Wohnung für rund 300.000 Euro gekauft. Diese Gesellschaft gehörte Giancarlo Tulliani, dem Bruder von Finis Partnerin. Im Jahr 2015 wurde die Wohnung um ein Vielfaches weiterverkauft: Für den stolzen Preis von 1,36 Millionen Dollar.

„Habe mit den Vorwürfen nichts zu tun“

Finis Partnerin Elisabetta Tulliani sagte im Prozess aus, dass sie von der Operation zwar gewusst, Fini aber nicht in Kenntnis davon gesetzt habe. Einen Teil des Erlöses habe sie bekommen als Rückzahlung eines Darlehens von ihrem Bruder gekommen. Während sie der Überzeugung gewesen sei, das Geld habe aus dem Wohnungsverkauf gestammt, gehen die Ermittler davon aus dass das Geld von Francesco Corallo gekommen sei, dem Inhaber einer auf Glückspiel spezialisierten Gesellschaft.

„Das skrupellose Verhalten meines Bruders stellt eine der größten Enttäuschungen in meinem Leben dar. Ich hoffe, dass ich mit dieser Aussage einen Beitrag zur Wahrheitsfindung geleistet habe“, so Elisabetta Tulliani.

„Es war von vornherein klar, dass die Staatsanwaltschaft eine Verurteilung gegen mich anstreben würde. Ich habe weiterhin Vertrauen in die Justiz, denn ich habe mit den gegen mich erhobenen Vorwürfen nichts zu tun“, kommentierte Fini selbst die Vorwürfe.

pho

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