Donnerstag, 7. Dezember 2023

Sanität: Auswahlgespräche sind (vorerst) abgesagt

Südtirol braucht bekanntlich einen neuen/eine neue Sanitätsgeneraldirektor/in. Eigentlich hätten die Auswahlgespräche der dafür zuständigen, unabhängigen 5-köpfigen Fachkommission mit den Kandidaten zwischen dem 11. und 15. Dezember stattfinden sollen. Am gestrigen Mittwoch wurden die Termine annulliert. Indiskretionen zufolge wird überlegt, die gesamte Prozedur zu annullieren. Das könnte Ex-General Thomas Schael in die Hände spielen.

Unruhige Zeiten erlebt der Sanitätsbetrieb (im Bild der Sitz in Bozen Süd). - Foto: © DLife/LO

Das ganze Prozedere zur Auswahl der künftigen Führungskraft ist irgendwie „mit dem falschen Fuß“ gestartet, könnte man sagen. Als Generaldirektor oder -direktorin kommen nur Personen in Frage, die im entsprechenden Landesverzeichnis eingetragen sind.

Ursprünglich galt für den Eintrag die Frist 2. Mai. Doch dann hat die Landesregierung bekanntlich die Frist verlängert, zusätzliche Personen haben um eine Aufnahme ins Verzeichnis angefragt und wurden von der Kommission zugelassen. Zuletzt mit Dekret vom 30. November Ex-Generaldirektor Florian Zerzer und Pflegedirektorin Marianne Siller.

Kommen 2 Rekurse von Schael?

Bliebe die Ausgangslage diese, dann dürfte Schael gleich 2 Rekurse einreichen. Denn neben der Fristverlängerung hegt er auch Zweifel an der Rechtmäßigkeit der eingesetzten Kommission, könnten darin doch 2 Personen sitzen, für die möglicherweise eine Unvereinbarkeit gelten könnte: Kommissionsvorsitzender Giancarlo Rusciti und Stefan Deflorian. Ersterer hatte Schael in der Vergangenheit als Geschäftsführer der Klinik San Camillo (Toskana) entlassen und könnte somit nicht als unabhängig gegenüber Schael gelten.

Zweiterer ist Geschäftsführer der Tirol Kliniken. Und mit eben diesen gibt es eine Zusammenarbeitsvereinbarung in gewissen Forschungsbereichen mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb. Auch das könnte Grund für eine mögliche Unvereinbarkeit mit seiner Aufgabe in der unabhängigen Fachkommission sein. Genau diese Kommission hat aber gerade erst entschieden, dem Antrag von Ex-Generaldirektor Florian Zerzer und Pflegedirektorin Marianne Siller auf Aufnahme in das Landesregister nachzukommen.

Aus Sicht des ehemaligen Generals Schael könnte sich damit ein weiterer Grund für einen Rekurs vor dem Verwaltungsgericht auftun. Dem scheint man nun zuvorkommen zu wollen. Sollte das Prozedere annulliert werden, würde sich wohl die Zahl der „papabili“ reduzieren – zumindest um die beiden Neuzugänge.

ih

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden