Dienstag, 6. Juni 2023

Messner: „Ob ich in einem Monat noch Schafe habe, das weiß ich nicht“

Nachdem am Pfingstsonntag 14 Schafe in Pfitsch gerissen worden sind, hat Bartlhof-Bauer Stefan Messner nur 8 Tage später 12 weitere Schafskadaver auf seiner Weide gefunden. „In einer Nacht habe ich über 30 Tiere verloren“, sagt der Bauer aufgebracht. „Ob ich in einem Monat noch Schafe habe, das weiß ich nicht. Wahrscheinlich nicht“, so Messner zu STOL. Für den Schafsbauer gibt es keinen Zweifel, dass mehrere Wölfe für den großen Schaden verantwortlich sind. Betroffen waren diesmal vor allem kleine Lämmer.

In nur einer Nacht hat der Bauer 30 Schafe – davon vor allem Lämmer – verloren.

Als Bergbauer Stefan Messner am Montagmorgen, wie jeden Tag, seine Weide mit den Mutterschafen und ihren Lämmern kontrollierte, traute er seinen Augen nicht, als er das erste gerissene Schaf sah. Die Tiere sind erst seit 2 Wochen auf der Weide Stein-Aue am Talende von Pfitsch, einzelne trieb der Bauer erst am Abend zuvor auf die Weide. „Am Sonntagabend war mit den Schafen noch alles in Ordnung gewesen“, bestätigt der Bauer.

Wie viele Schafe müssen noch gerissen werden, bis etwas getan wird? Ob ich in einem Monat noch Schafe habe, das weiß ich nicht. Wahrscheinlich nicht.
Stefan Messner

Insgesamt wurden 12 Schafe tot aufgefunden, 2 mussten aufgrund der schweren Verletzungen auf Anordnung des Amtstierarztes Alberto Covi notgeschlachtet werden und bei 2 weiteren verletzten Tieren muss die Nacht abgewartet werden. 17 bis 18 Tiere werden außerdem vermisst. „In einer Nacht habe ich über 30 Tiere verloren“, sagt Bartlhof-Bauer Stefan Messner fassungslos.

Bereits am Pfingstsonntag verlor der passionierte Schafzüchter 27 Tiere in einer Nacht. „Ich habe 250 Schafe und 10 Ziegen. Wenn das so weiter geht, habe ich in 3 Wochen keine Tiere mehr“, so Messner.

Anders als beim letzten Mal wurden die Tiere diesmal nicht kilometerweit getrieben. Die 12 Kadaver wurden in einer relativ isolierten Weide über 200 bis 300 Meter verstreut vorgefunden. Betroffen sind dieses Mal vor allem kleine Lämmer (3 Wochen bis 6 Monate alt) und 2 Muttertiere. Die stärkeren Tiere befinden sich auf einer anderen Weide. „Einige Muttertiere haben kein Lamm mehr. Sie schweigen neben den toten Lämmern und klagen ihr Leid. Am Dienstag muss ich sie alle in den Stall bringen, sonst haben sie bald eine Euterentzündung.“

„Ein Wolf alleine kann das nicht gewesen sein“

Stefan Messner hat die Risse umgehend gemeldet. Am Montagnachmittag kamen Förster und Amtstierarzt Alberto Covi auf die Weide Stein-Aue am Talende von Pfitsch. „Diese konnten Wolfsspuren feststellen und bestätigen, dass Wölfe für die Risse verantwortlich sind“, so Messner. DNA-Spuren wurden bereits entnommen – die Ergebnisse stehen noch aus. Für den Schafsbauer gibt es keinen Zweifel, dass mehrere Wölfe für den großen Schaden verantwortlich sind: „80 Prozent eines Mutter-Tieres haben die Wölfe aufgefressen, von mehreren Lämmern fehlt jede Spur. Die haben die Wölfe wahrscheinlich mitgenommen. Ein Wolf alleine kann das nicht gewesen sein!“

Voller Wut sagt der Bauer abschließend zu STOL: „So kann es nicht weitergehen. Wie viele Schafe müssen noch gerissen werden, bis etwas getan wird? Im Sommer kann ich meine Schafe nicht im Stall einsperren. Bei dieser Hitze wäre das Tierquälerei. Ob ich in einem Monat noch Schafe habe, das weiß ich nicht. Wahrscheinlich nicht.“

jot

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden