Freitag, 7. Juli 2023

200 Wölfe und über 100 Bären streifen durch das Trentino

Im Jahr 2022 wurden im Trentino 25 Bärenjunge geboren – in 14 Würfen. Damit klettert die Zahl der Bären in der Nachbarprovinz auf über 100. Wolfsrudel gibt es im Trentino inzwischen mindestens 29: Der neueste statistische Bericht zum Großraubwild liefert eine Momentaufnahme zum Zustand Ende des Jahres 2022. Am Freitag hat die Trentiner Forstwirtschaftslandesrätin die Zahlen präsentiert.

14 Mal haben Bärenmütter im Trentino Nachwuchs geboren: 25 Junge waren es im vergangenen Jahr. - Foto: © dpa-tmn / Jens Büttner

„Die Zahlen zeigen die Notwendigkeit, den von der Verwaltung eingeschlagenen Weg fortzusetzen, um die Bärenpopulation im Trentino einzudämmen und ihre Präsenz mit den menschlichen Aktivitäten besser zu vereinbaren“, sagte Zanotelli: Die Landesregierung will Bärenexemplare in andere Regionen Europas übersiedeln und die gesetzlichen Grundlagen zum Großraubtiermanagement überarbeitet sehen.

Ein intensives genetisches Monitoring mit dem Ziel, die wichtigsten demografischen Parameter der Population zu bestimmen, wird in jedem zweiten Jahr durchgeführt, so dass es Ende 2023 möglich sein wird, den Wachstumstrend zu bestätigen.

Die gesammelten Daten bestätigen die Sesshaftigkeit der weiblichen Bären, die im westlichen Trentino eine Fläche von etwa 1700 Quadratkilometern beanspruchen – eine leichte Zunahme im Vergleich zum Vorjahr. Wesentlich länger sind die Wanderungen der männlichen Jungtiere – mit einer Fläche von über 41.000 Quadratkilometern. Zur Paarung kehren sie ins Trentino zurück.

14 Wölfe sind 2022 verendet – hauptsächlich durch Unfälle im Straßen- und Schienenverkehr. - Foto: © Shutterstock

29 Wolfsrudel streifen im Trentino umher

Anhand von Spuren, Rissen und Fotos aus Fotofallen schätzen die Verantwortlichen, dass es im Trentino mindestens 29 Rudel gibt – 3 neue Paare haben sich gefunden. 24 der Rudel bleiben innerhalb der Landesgrenzen, 5 Rudel streifen auch in die Nachbarprovinzen – auch nach Südtirol. Insgesamt sind es 194 Exemplare.

14 Wölfe sind verendet – hauptsächlich durch Unfälle im Straßen- und Schienenverkehr.

Ein Luchs lebt in den Wäldern

Das einzige Luchs-Exemplar, das sich in den letzten Jahren (seit 2008) sicher in der Provinz Trient aufgehalten hat, ist das Männchen mit der Bezeichnung B132, das aus der kleinen, wiederangesiedelten Schweizer Population im Kanton St. Gallen stammt.

Schäden und Vorbeugemaßnahmen

Im Jahr 2022 wurden 440 Schäden durch Großraubtiere festgestellt. Es gab 461 Schadensmeldungen, davon 301 durch Bären und 139 durch Wölfe; Luchs und Goldschakal haben keine Schäden verursacht, die bekannt geworden wären.

IIm Jahr 2022 wurden 145.679,52 Euro an Entschädigungen ausgezahlt. Insgesamt 625 Nutztiere wurden gerissen, davon 300 von Bären und 325 von Wölfen. Insgesamt waren 825 Nutztiere betroffen (tot, verletzt und vermisst).

Notfälle mit Bären

Mit dem Ziel, problematische Individuen frühzeitig zu erkennen, wurden im Jahr 2022 109 organische Proben von Bären gesammelt, was die genetische Identifizierung von 25 verschiedenen Individuen (12 Männchen und 13 Weibchen) ermöglichte.

Das Notfallteam wurde von März bis November 40 Mal aktiviert, immer wegen Bären. In 7 Fällen kam das Personal in direkten und engen Kontakt mit dem Bären und führte insgesamt 10 Vergrämungsmaßnahmen durch.

Mehr zur Problematik mit den Großraubtieren lesen Sie hier.

stol

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