Freitag, 4. August 2023

Unwetter in Kärnten: Zivilschutzwarnung und Überflutungen

Starke Niederschläge in der Nacht auf Freitag haben im Süden Österreichs zu Murenabgängen und Überflutungen geführt. In der Steiermark waren die Bezirke Deutschlandsberg, Leibnitz und Südoststeiermark besonders betroffen. Besonders angespannt war die Lage in St. Paul und St. Georgen im Lavanttal und in Loibach bei Bleiburg, wo eine Zivilschutzwarnung gilt. Die Region bei Bad Eisenkappel sei komplett abgeschnitten, so der Bezirkshauptmann von Völkermarkt, Gert Klösch, auf Ö3.

Ein Feuerwehrmann beim Auspumpen. - Video: stol

Im Bezirk Völkermarkt habe man es mit massiven Überflutungen zu tun. Alle Bewohner wurden ersucht, nur unbedingt notwendige Fahrten zu unternehmen. Die Unterstützung des Bundesheers sei angefordert worden. Massive Probleme gab es auch im Bezirk Klagenfurt-Land, hier waren die Ortschaften Bodental, Zell-Mitterwinkel und Zell-Oberwinkel nicht erreichbar.

Angespannt war die Lage in St. Paul im Lavanttal, wo ein Rückhaltebecken beinahe vollgelaufen war. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, nicht in die Kellerräume zu gehen, sondern sich in den oberen Etagen aufzuhalten. Brücken und Einsatzbereiche der Blaulichtorganisationen sollten gemieden werden, ganz allgemein sollten die Gemeindebürger zu Hause bleiben. Weil das Leitungswasser verunreinigt sein könnte, sollte es vorher abgekocht werden, teilte die im Bezirk Wolfsberg in Kärnten gelegene Gemeinde Freitagfrüh mit.

Nach einem Murenabgang im Rosental ist etwa die Waidischer Landesstraße (L 103) in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Im Laufe des Tages soll die rund ein Meter hohe Gerölllawine von der Fahrbahn geräumt werden. Abschnittsweise gesperrt war auch die Rosental Straße (B85). Im Bezirk Völkermarkt ist die L 126 aufgrund massiver Überflutungen, einer Unterspülung einer Brücke und einem umgestürzten Baum gesperrt. Die B 82 war stellenweise aufgrund einer Überflutung nicht befahrbar. Auch ist die Straße auf Höhe Zauchen wegen Vermurung samt Baumsturz unpassierbar. Die Straßenmeisterei Völkermarkt begutachtet die Situation.

Grenzübergänge nach Slowenien gesperrt

Laut Angaben des ÖAMTC waren zahlreiche Grenzübergänge nach Slowenien, wie etwa der Seebergsattel, der Grenzübergang Raunjak oder der Loiblpass, wegen Überflutungen oder Murenabgängen gesperrt. Ein Ausweichen ist nur großräumig, über den Karawankentunnel, möglich.

Im Burgenland stand die Feuerwehr am Freitag nach starken Niederschlägen ebenfalls im Einsatz. Über Nacht wurden etwa im Bezirk Jennersdorf rund 70 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen, berichtete das Bezirkskommando in einer Aussendung. Mehrere Feuerwehren rückten aus, um Pumparbeiten durchzuführen oder umgestürzte Bäume zu beseitigen. Zumindest der Neusiedler See profitierte von den heftigen Regenfällen. Seit Monatsbeginn stieg der Wasserstand um rund drei Zentimeter auf aktuell 115,13 Meter über Adria. Er befindet sich damit etwa 15 Zentimeter über dem Vorjahreswert - was der tiefste Wert seit 1965 war -, aber weiterhin 30 Zentimeter unter dem langjährigen Mittelwert.

Auch in der Steiermark Starkregen

Starker und anhaltender Regen hat in der West- und Oststeiermark in der Nacht auf Freitag zahlreiche Einsätze erforderlich gemacht. Betroffen waren laut dem steirischen Landesfeuerwehrverband vor allem die Bezirke Deutschlandsberg, Leibnitz und Südoststeiermark. Dabei werden Keller ausgepumpt und überflutete Straßen sowie die Bereiche bei über die Ufer getretenen Bäche gesichert. Die Wehren wurden rund 80 Mal zu Auspump- und über 60 Mal zu anderen Unwettereinsätzen gerufen.

Alleine im weststeirischen Bezirk Deutschlandsberg standen rund 35 Feuerwehren im Einsatz. Seit etwa 2.30 Uhr wurden die Feuerwehren oft zeitgleich zu mehreren Hochwasser-Einsätzen alarmiert, wie ein Sprecher mitteilte. Meist handelte es sich um überflutete Keller oder Straßen. Auch Sandsäcke wurden vorbereitet. Besonders betroffen sind die Gemeinden Eibiswald und Wies, aber auch rund um die Ortschaft Trag in der Gemeinde Bad Schwanberg.

Laut dem steirischen Landesenergieversorger Energie Steiermark waren am Vormittag rund 4000 Haushalte ohne Strom. Dutzende Trafostationen waren entweder ausgefallen oder sicherheitshalber abgeschaltet. Dies konzentrierte sich vor allem auf den Bereich an der Mur zwischen Mureck und Bad Radkersburg sowie das Auersbachtal nördlich von Feldbach (beide im Bezirk Südoststeiermark), des weiteren im Raum Hengsberg und bei Glanz (Bezirk Leibnitz).

apa

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