„In der Hauptstadt Kabul wurde eine große Zahl von Frauen und Mädchen gewarnt und festgenommen. Auch in der Stadt Nili in der Provinz Daikundi wurden Frauen und Mädchen festgenommen“, hieß es. Religiöse und ethnische Minderheiten seien unverhältnismäßig stark betroffen. Auch überprüfe Unama Vorwürfe von Misshandlungen und Isolationshaft.
Welche Verstöße gegen die Kleiderordnung den Frauen genau vorgeworfen wurden, beschrieb Unama nicht. Laut einem Erlass der islamistischen Taliban von 2022 sollen Frauen Körper und Gesicht, mit Ausnahme der Augen bedecken. Empfohlen wird demnach sogar das Tragen einer Burka. Vor allem in den größeren Städten wird die Kleiderordnung der Taliban jedoch häufig nicht umgesetzt.
Für eine Freilassung müsse ein männlicher Vormund ein Schreiben unterzeichnen, indem er die künftige Einhaltung der Vorschriften garantiere, hieß es. „Die Unama befürchtet, dass das derzeitige harte Durchgreifen Frauen aus Angst vor willkürlichen Verhaftungen noch mehr in die Isolation treibt und ein Umfeld schafft, das es Männern erlaubt, repressive Maßnahmen zu Hause durchzusetzen.“