Dienstag, 13. Juni 2023

Vorbereitungen für Begräbnis von Silvio Berlusconi: Staatstrauer am Mittwoch

Einen Tag nach dem Tod von Silvio Berlusconi laufen die Vorbereitungen für sein Begräbnis in Mailand am morgigen Mittwoch auf Hochtouren. An dem Staatsbegräbnis für werden neben dem Präsidenten Sergio Mattarella zahlreiche italienische Regierungsvertreter teilnehmen.

Viele Menschen in Italien trauern um den Ex-Premier. - Foto: © ANSA / MATTEO CORNER

Laut Medienangaben wird ein Staatsflug mit 32 Regierungsvertretern an Bord von Rom aus in Richtung Mailand starten. Erwartet wird, dass auch Premierministerin Giorgia Meloni am Staatsbegräbnis, zu dem tausende Menschen erwartet werden, teilnimmt.

Alle Aktivitäten im Parlament werden am Mittwoch ausgesetzt. Der Mittwoch wird italienweit ein Trauertag sein, die Fahnen sollen auf halbmast gehisst werden. Politiker aus allen Lagern kondolierten der Familie Berlusconis. Erwartet werden auch Politiker aus dem Ausland.

Foto: © ANSA / MATTEO CORNER



Im Auftrag von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen wird der italienische EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni die EU-Kommission beim Staatsbegräbnis vertreten. In Italiens Botschaften im Ausland wurden Kondolenzbücher aufgelegt, teilte das Außenministerium in Rom mit.

EVP gedenkt ihrem ehemaligen Europaabgeordneten

Die Abgeordneten der Europäischen Volkspartei gedachten Berlusconi auf Wunsch von EVP-Vorsitzendem Manfred Weber im Europäischen Parlament in Straßburg vor der Plenarsitzung in einer Schweigeminute. „Wir haben eine Schweigeminute für Silvio Berlusconi, unseren ehemaligen Europaabgeordneten, eingelegt. Ruhe in Frieden“, teilte die EVP mit.

„Ich war seit 1999 Berlusconis Freund, seitdem er mit seiner Partei Forza Italia der Familie der EVP beigetreten ist und sie gestärkt hat. Er war ein Mensch mit großer Zukunftsvision und Intuition, der fähig war, die Personen unabhängig von ihren Unterschieden zusammenzubringen. Wir haben einen sehr engagierten Europäer verloren, der von einer immer stärkeren EU träumte“, so Weber.

Manfred Weber mit Silvio Berlusconi im Jahr 2018. - Foto: © ANSA / ETTORE FERRARI / FRR



„Silvio Berlusconi war ein Kämpfer, der die Mitte-Rechts-Bewegung in Italien gegründet und angeführt hat, ein Protagonist der Politik über Generationen hinweg. Er hat zu entscheidenden Abschnitten der europäischen und italienischen Geschichte beigetragen. Auch im EU-Parlament war er umstritten, aber jeder hier erinnert sich an ihn wegen seiner Großzügigkeit, seines Mutes und seines Charismas. Die Geschichte wird über sein Wirken urteilen, aber der Mensch Berlusconi hat seine Spuren hinterlassen“, sagte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metola anlässlich einer kurzen Gedenkenfeier vor dem Plenum.

Erdogan trauert um „seinen Freund“

Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kondolierte auf Italienisch und Türkisch auf seinem Instagram-Account der Familie Berlusconi. „Ich bin zutiefst betrübt über den Tod meines Freundes Silvio Berlusconi, mit dem wir viele Jahre zusammengearbeitet haben. Ich teile die Trauer seiner Familie und seiner Angehörigen von ganzem Herzen und spreche dem gesamten italienischen Volk mein herzliches Beileid aus“, schrieb der türkische Präsident.

Berlusconi hinterlässt ein großes Vakuum, aber auch ein außergewöhnliches Erbe an Werten. Ohne Berlusconi wird in Italien nichts mehr so sein wie vorher. Wir werden noch härter und besser arbeiten müssen, aber es wird ohne ihn nicht einfach sein“, sagte Lega-Vorsitzender und Verkehrsminister Matteo Salvini laut Medienangaben.

Berlusconi hatte die Fähigkeit, zu vermitteln, alles zusammenzuhalten und zehn Leute mit unterschiedlichen Meinungen an einen Tisch zu setzen und eine Einigung zu finden“, erklärte Salvini, dessen Lega mit Berlusconis Partei Forza Italia Juniorpartner in der Regierungskoalition von Meloni ist.

Pier Silvio Berlusconi: „Müssen in Fußstapfen meines Vaters treten“

Berlusconis ältester Sohn Pier Silvio, Geschäftsführer des Familienmedienkonzerns Mediaset, sagte am Dienstag, dass er ohne die Unterstützung seines verstorbenen Vaters nichts hätte erreichen können. Der 54-jährige Manager betonte in einem Brief an alle Konzernmitarbeiter, dass sein Vater Mediaset als sein Geschöpf betrachtete.

Pier Silvo auf dem Weg ins Krankenhaus zu seinem Vater. - Foto: © ANSA / Z14 / CRG



„Jetzt ist es unsere Pflicht, in seine Fußstapfen zu treten, und weiter zu arbeiten. Heute müssen wir nach vorne blicken und noch härter arbeiten. Wir müssen eine Gruppe aufbauen, die noch stärker und noch lebendiger ist. Wir müssen dies für Mediaset tun. Wir müssen es für uns alle tun. Aber vor allem müssen wir es für ihn tun“, schrieb der Manager.

Mehr zum Tod von Silvio Berlusconi lesen Sie hier.

apa

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