Freitag, 28. Juli 2023

Weiter Brände in Süditalien: 50.000 Hektar zerstört, Touristen fliehen vom Strand

In Süditalien wüten weiter massive Brände. Betroffen ist seit Donnerstag vor allem Apulien. Touristen flohen vom Strand, Ferienwohnungen mussten evakuiert werden. Insgesamt haben die Waldbrände in Italien seit Jahresbeginn bereits 51.386 Hektar Land zerstört.

Ugento: Kiefernwald in Flammen. Bademeister und Touristen flohen vom Strand. - Foto: © ANSA / Stefania Congedo

Die Brände in Süditalien nehmen kein Ende. Besonders massiv waren die Brände am Donnerstag in Apulien. Ein Waldbrand in der Ortschaft Ugento erreichte einige Häuser und näherte sich der Küste. Ferienwohnungen mussten evakuiert werden, während Touristen und Bademeister vom Strand flohen. Der Kampf der Feuerwehrkräfte gegen die Flammen wurde vom starken Schirokko-Wind erschwert. Verletzt wurde niemand.

Das Auto eines Touristen, der in Ugento aus einem Ferienlager evakuiert werden musste. - Foto: © ANSA / Stefania Congedo



Die Flammen, die sich nach und nach über mehrere Kilometer ausbreiteten, griffen auf einen Bauernhof über und beschädigten Vegetation und Bäume. Einige Olivenbäume wurden vollständig zerstört. Die Region ist für ihre Olivenöl-Produktion bekannt.

Touristen fliehen vor den Bränden. - Foto: © ANSA / Stefania Congedo

Löschflugzeuge im Dauereinsatz

Löschflugzeuge waren im Dauereinsatz, schließlich konnten die Flammen am Freitag unter Kontrolle gebracht werden. Die meisten Touristen beschlossen, ihren Urlaub in der Gegend fortzusetzen, meldeten die Behörden.

Auch in Catania (Sizilien) sind die Löschflugzeuge täglich im Einsatz. - Foto: © ANSA / Orietta Scardino

Italien: Brände fordern mindestens 3 Todesopfer

Seit Ende vergangener Woche ist Italien mit schweren Bränden konfrontiert, die mindestens 3 Menschen das Leben kosteten. Betroffen ist vor allem Sizilien und dessen Hauptstadt Palermo. Die verkohlten Leichen eines älteren Ehepaares (75 und 77 Jahre), das in einer Hütte unweit des Flughafens von Palermo lebte, wurden am Dienstag geborgen. Auch eine 88-jährige Frau, die eine dringende medizinische Behandlung brauchte, verlor in Palermo in den Flammen ihr Leben. Aufgrund eines starken Brandes konnten die Einsatzkräfte die Frau nicht erreichen.

Inzwischen hat sich die Lage in der Gegend von Palermo etwas entspannt. Südtiroler sind derzeit vor Ort und haben von der angespannten Situation berichtet. Nun hoffen sie, dass ihr Rückflug am Samstag nicht gestrichen wird.

Über 50.000 Hektar zerstört: Das sind mehr als 70.000 Fußballfelder

In Italien sind von Anfang 2023 bis zum 27. Juli 51.386 Hektar in Flammen aufgegangen, was mehr als 73.408 Fußballfeldern entspricht. Allein die Zahlen der vergangenen 3 Tage sind enorm: Vom 25. bis 27. Juli brannten 31.078 Hektar Vegetation, teilte der Umweltschutzverband Legambiente am Freitag mit.

Über 3.000 Feuerwehreinsätze seit Sonntag in Süditalien. - Foto: © ANSA / Twitter / Vigili del Fuoco



Insgesamt 41.365 Hektar wurden auf Sizilien zerstört, gefolgt von Kalabrien mit 7390 Hektar, Apulien (1456) und den Abruzzen (284 Hektar). In den meisten Fällen handelt es sich um Brandstiftung. Italien will nun verstärkt Jagd auf Brandstifter machen, die in den vergangenen Tagen Hunderte Feuer gelegt haben sollen.

Im Jahr 2022 wurden 5207 Fälle von Brandstiftung festgestellt. Kalabrien und Sizilien sind die Regionen, die am stärksten von Brandstiftung betroffen waren, mit 611 bzw. 544 registrierten Straftaten. Betrachtet man die Jahre von 2018 bis 2022, so wurden auf Sizilien 2938 Brandstiftungen festgestellt, und 191.386 Hektar Fläche wurden zerstört.

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ansa/apa/stol

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