Freitag, 4. August 2023

Zu viel Gedränge am Strand: Diese Badeorte schränken Besucherzahlen ein

Im Kampf gegen Massentourismus ergreifen immer mehr italienische Urlaubsorte Maßnahmen zur Einschränkung der Touristenströme. Die prunkvolle Villa del Balbianello am Comer See, in der Szenen von 007-Filmen oder Star Wars gedreht wurden, limitiert die Besucherzahl auf maximal 1200 Touristen pro Tag, die Einlass in die Residenz bekommen können. Damit soll ihre Zahl um 10.000 pro Monat reduziert werden.

Auch in Rom wird über Beschränkungen für Besucher nachgedacht. - Foto: © APA/AFP / FILIPPO MONTEFORTE

„Die Einführung einer Zulassungsbeschränkung ist die einzige Möglichkeit, die Villa del Balbianello vor einem übermäßigen Tourismus zu schützen, der immer mehr an den Comer See drängt und der die Erhaltung eines Kulturguts wie dieses ernsthaft gefährdet“, hieß es in einer Presseaussendung des Umweltschutzverbands FAI, unter dessen Aufsicht die Villa steht.

Seit den 1990er-Jahren wurde die Villa aus dem 18. Jahrhundert mehrfach als Drehort für Filme angefragt. Sie dient auch als Kulisse für Hochzeiten von Prominenten. Mehrere Filme wurden in ihren Räumen und Gärten gedreht, darunter Martin Campbells James-Bond-Adaption „Casino Royale“ (2006) und George Lucas' „Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger“.

Nicht mehr als 500 Badegäste auf einmal in der Bucht von Cala Luna

Auch Badeortschaften wollen die Zahl der Besucher regeln. Maximal 500 Personen dürfen sich gleichzeitig am Strand von Cala Luna, einem idyllischen Strand auf Sardinien, in den Augustwochen aufhalten. Die Behörden wollen somit Gedränge an der Bucht vermeiden, die wegen ihrer Grotten und Karsthöhlen besonders beliebt ist. Der 700 Meter lange Sandstrand wird im Süden von bewaldeten Felswänden eingerahmt, im Westen von Oleanderbüschen und Schilfgras.

Wer am Sandstrand Cala Coticcio auf der Insel Caprera nördlich von Sardinien baden möchte, darf das nur in Begleitung eines offiziellen Reiseleiters und muss vorher die Eintrittskarte buchen. Die Behörden gewähren nur noch 60 Besuchern pro Tag Zugang zum Traumstrand.

Auch Lampedusa – international mittlerweile eher mit Massenlandungen afrikanischer Migranten als mit seinem türkisfarbenen Meerwasser assoziiert – setzt Badegästen Schranken. Der unter dem Namen Kaninchenstrand bekannt gewordene „Spiaggia dei Conigli“ im Süden der Insel gilt als eine der schönsten Küsten Europas: Im klaren Wasser schwimmen Delfine und Meeresschildkröten, der Sand unter den Füßen ist angenehm weich.

Trevi-Brunnen: Zugangsschranke?

Massentourismus belastet auch die Hauptstadt Rom. Die Gemeinde denkt über einen geregelten Zugang zum Trevi-Brunnen nach. Damit sollen Menschenmassen vor einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Ewigen Stadt vermieden werden.

Nachdem am Wochenende ein 48-Jähriger die Marmorstatuen des Brunnens bestiegen hatte, um dann ins Wasser zu klettern, kündigte der Tourismusbeauftragte der Stadt, Alessandro Onorato, Maßnahmen an. Der Brunnen zählt mit dem Kolosseum und der Spanischen Treppe zu den Wahrzeichen der italienischen Hauptstadt. Weltbekannt wurde er einst durch den Film „La dolce Vita“ (Das süße Leben) von Federico Fellini mit der nachts im Brunnen badenden Anita Ekberg.

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apa

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