Die Daten stammen aus einer Untersuchung mit 11.989 Menschen im Alter von mehr als 50 Jahren. Deren Bewegungsmuster wurden auch technisch registriert. Etwa die Hälfte der Probanden verbrachte mehr als 10,5 Stunden pro Tag sitzend, die andere Hälfte war aktiver.
Die Beobachtungszeit betrug im Mittel 5,2 Jahre, berichteten Edvard Sagelv von der norwegischen Universität Tromso und seine Co-Autoren.
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Im Sitzen steigt die Mortalität
Insgesamt starben in dem Beobachtungszeitraum 6,7 Prozent der Probanden. Bei der Auswertung der Sterblichkeitsdaten zeigte sich jedenfalls der ausgleichende Effekt von körperlicher Betätigung zu überwiegend sitzendem Lebensstil: Mehr als 12 Stunden Inaktivität pro Tag bedeuteten eine um 38 Prozent höhere Mortalität als ein Lebensstil, bei dem die Betroffenen wenige als 8 Stunden pro Tag sitzend verbrachten.Die wichtige Einschränkung: Negativ wirkte sich ein sitzender Lebensstil nur aus, wenn dem pro Tag weniger als 22 Minuten moderater bis starker körperlicher Anstrengung gegenüberstanden. „Bereits eine zehnminütige körperliche Betätigung pro Tag war laut der Analyse mit einem um 15 Prozent niedrigeren Sterberisiko bei denjenigen verbunden, die weniger als 10,5 Stunden pro Tag sitzend verbrachten, und mit einem um 35 Prozent niedrigeren Risiko bei denjenigen, die mehr als 10,5 Stunden pro Tag sitzend verbrachten“, schrieb dazu das Deutsche Ärzteblatt.
Die Wirkung von ausreichender körperlicher Betätigung ist seit Jahren durch zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegt. Demnach 150 bis 300 Ausgleichssport pro Wochen senken die Mortalität von Menschen im Vergleich zu körperlich Inaktiven um rund 40 Prozent, berichtete im Frühjahr der NÖ Sportmediziner Markus Nehrer bei einer Tagung. In Österreich betreiben allerdings beispielsweise 77 Prozent der Männer über 55 Jahren nie oder nur selten Sport, ebenso 76 Prozent der Frauen in dieser Altersgruppe.