Dienstag, 23. Mai 2023

31 Jahre nach dem Tod von Mafia-Jäger Falcone: Gedenkfeier in Palermo

Italien hat am Dienstag der Ermordung des sizilianischen Mafia-Jägers Giovanni Falcone durch Killer der Cosa Nostra vor 31 Jahren gedacht. Tausende Menschen beteiligten sich in Palermo an einer großen Veranstaltung zu Ehren Falcones mit Italiens Innenminister Matteo Piantedosi. Gedenkfeiern zu Ehren Falcones fanden in mehreren italienischen Städten statt.

Am 23. Mai 1992 wurde Giovanni Falcone bei einem Sprengstoffattentat in Palermo getötet. - Foto: © athesia Archiv

Piantedosi legte einen Blumenkranz bei einem Monument nieder, das sich am Ort des Sprengstoffanschlags auf der Autobahn zwischen Palermo und dem Flughafen der sizilianischen Hauptstadt befindet, bei dem Falcone ums Leben kam. Der italienische Präsident Sergio Mattarella bezeichnete in einer Erklärung die Mafia als „Krebsgeschwür“, das besiegbar sei. „Staatsanwälte wie Giovanni Falcone und sein Kollege Paolo Borsellino haben den Glauben, die Mafia sei eine parallele Ordnung, zerstört und gezeigt, was die Mafia wirklich ist – ein Krebsgeschwür für die Zivilgesellschaft, eine kriminelle Organisation, die nicht im Geringsten unbesiegbar ist“, sagte das Staatsoberhaupt in einer Botschaft zum Jahrestag.

Innenminister Matteo Piantedosi (rechts) nahm an den Gedenkfeierlichkeiten in Palermo teil. - Foto: © ANSA / Ignazio Marchese



„Die Bemühungen zur Bekämpfung der Mafia müssen mit Engagement und immer größerer Entschlossenheit fortgesetzt werden. Eine der Lehren Giovanni Falcones ist, dass die Mafia besiegt werden kann, und dieser Gedanke wird uns immer begleiten“, so Mattarella, ein gebürtiger Sizilianer. Für das Staatsoberhaupt hat der Jahrestag eine persönliche Bedeutung: Sein Bruder Piersanti wurde 1980 als Regionspräsident von Sizilien von der Mafia ermordet.

Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni beteiligte sich per Videoschaltung aus Rom an den Feierlichkeiten in Palermo. Die Regierungschefin leitete am Dienstag eine Ministerratssitzung, bei der erste Hilfsmaßnahmen für die überschwemmte Adria-Region Emilia Romagna locker gemacht werden.

Falcone leitete die Ermittlungen, die im so genannten Maxiprozess gipfelten, in dem mehr als 300 Personen verurteilt wurden, und bewies damit, dass die sizilianische Mafia tatsächlich existierte, was damals noch nicht allgemein anerkannt war. Falcone und Borsellino wurden bei einem Bombenanschlag der Cosa Nostra getötet, nachdem der Oberste Gerichtshof die Urteile des Maxiprozesses bestätigt hatte, die damit endgültig waren.

Am 23. Mai 1992 waren Falcone, seine Frau Francesca Morvillo und 3 seiner Leibwächter bei einem Sprengstoffattentat auf einer Autobahn bei Capaci nahe Palermo getötet worden. Falcone, der 53-jährig starb, hatte sich bemüht, die internationalen Verbindungen der Cosa Nostra aufzudecken. Eine entscheidende Rolle spielte er beim Aufbau des sogenannten Anti-Mafia-Pools, einer Gruppe von Staatsanwälten, die Mitte der 80er-Jahre große Erfolge im Kampf gegen das organisierte Verbrechen verbuchen konnten. Sein engster Kollege, Paolo Borsellino, wurde 2 Monate nach Falcone ebenfalls durch ein Sprengstoffattentat der Mafia getötet.

apa

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden