Montag, 13. November 2023

EU kritisiert Hamas wegen menschlicher Schutzschilde

Die EU hat der Terrororganisation Hamas vorgeworfen, Krankenhäuser und Zivilisten im Gazastreifen als „menschliche Schutzschilde“ zu benutzen. In einer Erklärung, die der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Sonntag im Namen der EU verbreitete, wurde Israel zugleich zu „größtmöglicher Zurückhaltung“ aufgerufen, um das Leben von Zivilisten zu schützen.

Schwierige Lage im Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt. - Foto: © APA/AFP / KHADER AL ZANOUN

„Die EU ist zutiefst besorgt über die Verschärfung der humanitären Krise im Gazastreifen“, hieß es in der Erklärung. Die EU schließe sich den Forderungen nach „sofortigen“ Kampfpausen und der „Einrichtung humanitärer Korridore“ an, um die Bevölkerung des Gazastreifens mit humanitärer Hilfe versorgen zu können.

„Die EU verurteilt den Einsatz von Krankenhäusern und Zivilisten als menschliche Schutzschilde durch die Hamas“, erklärte Borrell. „Zivilisten müssen die Möglichkeit haben, das Kampfgebiet zu verlassen.“ Borrell beklagte schwere Folgen der Kampfhandlungen für die Krankenhäuser im Gazastreifen und „schreckliche Folgen für Zivilisten und medizinisches Personal“. Das humanitäre Völkerrecht schreibe vor, dass Krankenhäuser, medizinische Versorgung und Zivilisten in Krankenhäusern geschützt werden müssten, betonte er.

Die Krankenhäuser müssten daher außerdem sofort mit den dringendsten medizinischen Hilfsgütern versorgt werden und Patienten, die dringend medizinische Versorgung benötigen, müssten sicher evakuiert werden, forderte Borrell. „In diesem Zusammenhang fordern wir Israel dringend auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten“, fügte der EU-Außenbeauftragte hinzu.

Humanitäre Lage weiter zugespitzt

Die humanitäre Lage im Gazastreifen hatte sich am Wochenende weiter zugespitzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprach am Montag von „entsetzlichen Zuständen“ in der größten Klinik des Gebiets, dem Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt.

Es befänden sich mehr als 2000 Menschen in der Klinik, darunter vermutlich mehr als 600 Patienten und rund 1500 Vertriebene, schrieb die WHO auf der Plattform X (früher Twitter) unter Berufung auf das palästinensische Gesundheitsministerium. Demnach konnten Patienten unter anderem keine Dialyse mehr erhalten. Frühgeborene seien zudem ohne Brutkästen in Operationssäle verlegt worden.

Mehr zum Krieg im Nahen Osten lesen Sie hier.

apa

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