Nach Angaben des Innenministeriums ist dies die höchste Zahl an Ankünften seit 2017 in demselben Vergleichszeitraum. Sollte der Trend anhalten, könnte Italien bis Ende des Jahres gar die Rekordzahl des Jahres 2016 übertreffen. Damals kamen rund 181.000 Menschen an. Im laufenden Jahr sind Guinea, die Elfenbeinküste, Ägypten und Tunesien die Länder, aus denen die meisten Migranten in diesem Jahr eingetroffen sind.
Seit Jahresbeginn wohl über 2000 Menschen im Mittelmeer ertrunken
Etliche Menschen versuchen immer wieder mit oft seeuntauglichen Booten aus Tunesien und Libyen Italien zu erreichen. Bei den hochgefährlichen Überfahrten kommt es mitunter zu verheerenden Bootsunglücken. Ende Februar kam es vor der Küste von Crotone zu einer Migrantentragödie. 72 Menschen kamen bei dem Bootsunglück ums Leben.Laut Zahlen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) werden seit Beginn des Jahres 2096 Menschen im Mittelmeer vermisst, die vermutlich ertrunken sind.
April 2023: Italienische Regierung ruft Notstand aus
In Italien wird seit geraumer Zeit über die hohen Migrationszahlen über die Mittelmeerroute diskutiert. Die Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni beschloss deswegen im April landesweit den Notstand.Auf europäischer Ebene setzt sich Italien dafür ein, mit nordafrikanischen Ländern Abkommen abzuschließen, um die Migrantenboote konsequent am Ablegen Richtung Europa zu hindern.