Donnerstag, 13. Juli 2023

Italiens Parlament billigt strengere Regeln gegen TV-Piraterie

Das italienische Parlament hat am Mittwochnachmittag einstimmig ein Gesetz verabschiedet, das die Ausstrahlung urheberrechtlich geschützter Inhalte über nicht genehmigte Piratennetzwerke eindämmen soll.

Der Sportkanal DAZN – der Hauptrechteinhaber für Live-Spiele der italienischen Fußballliga Serie A – erklärte, dass der illegale Zugang zu Streaming-Events im Sport die Branche jährlich rund 290 Millionen Euro koste. - Foto: © ANSA / LUCA ZENNARO / ZEN

Das Gesetz enthält Maßnahmen zur Verhinderung und Bekämpfung der illegalen Verbreitung urheberrechtlich geschützter Inhalte im Internet. Mit diesem Gesetz wird die Film- und Verlagspiraterie sowohl strafrechtlich als auch durch erhöhte Geldstrafen geahndet.

Das Gesetz sei notwendig geworden, weil die Piraterie im Medienbereich der italienischen Wirtschaft mit 1,7 Milliarden Euro an entgangenen Einnahmen enormen Schaden zufüge, wenn man die damit verbundenen Wirtschaftszweige berücksichtige, verlautete aus Regierungskreisen in Rom. Diese illegalen Verfahren würden auch mehr als 300 Millionen fehlender Steuereinnahmen und einen Verlust von fast 10.000 Arbeitsplätzen verursachen, hieß es. Die Verabschiedung des Gesetzes wurde von den Fußballvereinen des Landes begrüßt.

Das Gesetz ermöglicht es der italienischen Aufsichtsbehörde für Kommunikation (AGCOM), schnell gegen Streaming-Kanäle von Raubkopierern vorzugehen, wobei der Schwerpunkt auf Live-Events, einschließlich Sport, liegt. So soll es möglich sein, illegale Plattformen innerhalb von 30 Minuten nach einer Anordnung der Aufsichtsbehörde zu sperren.

Verluste von 290 Millionen Euro jährlich

Der Sportkanal DAZN – der Hauptrechteinhaber für Live-Spiele der italienischen Fußballliga Serie A – erklärte, dass der illegale Zugang zu Streaming-Events im Sport die Branche jährlich rund 290 Millionen Euro koste. „Dies ist eine wichtige Maßnahme, um das Urheberrecht zu schützen und Piratenseiten endlich rechtzeitig zu sperren. Sie kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt in den Verhandlungen über die Vergabe der Fernsehrechte für unsere Liga“, sagte der Präsident der Serie A-Liga, Lorenzo Casini, in einer Erklärung.

Die Serie A verhandelt derzeit über einen neuen Vertrag für Fernsehrechte, nachdem sie in der im Juni 2024 endenden Dreijahresphase rund 930 Millionen Euro pro Saison eingenommen hat. Die Rundfunkanstalten und die Serie A-Liga hatten Italien gedrängt, strengere Gesetze gegen die Piraterie zu erlassen, die ihrer Meinung nach ihr Geschäftsmodell zu untergraben droht. Im November zerschlug die italienische Polizei ein Netzwerk, das für 70 Prozent der illegalen Streaming-Dienste im ganzen Land verantwortlich war.

apa

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