Finanzminister Giancarlo Giorgetti nährte Spekulationen über die mögliche Besteuerung der Extragewinne. Der Minister aus den Reihen der Lega hatte am Donnerstag in einer Fragestunde vor der Abgeordnetenkammer betont, dass „die Banken in den letzten Monaten dank der Verbesserung der Zinsspanne infolge einer raschen Anpassung an die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) eine deutliche Verbesserung ihrer Rentabilität verzeichnen konnten“.
Er betonte weiter, dass die Erhöhung der Zinsspanne bei den ausgezahlten Krediten „nicht mit einer ebenso sorgfältigen Anpassung der an die Kunden gezahlten Zinsen für Einlagen einhergeht. Dies ist eine Dynamik, die die Regierung nicht vernachlässigen kann und will“. Mit der Steuer auf Übergewinne der Banken könnte sich die Regierung Meloni an Spanien ein Beispiel nehmen.
Italien hatte 2022 bereits eine Sondersteuer für die Übergewinne der Energieunternehmen eingeführt. Die Besteuerung der Übergewinne der Banken würde bei den italienischen Gewerkschaften auf Zustimmung stoßen, die seit einiger Zeit zum Streik gegen die Extraprofite großer Unternehmen aufrufen.
Was den Bankensektor betrifft, so stiegen die Gewinne der 11 größten italienischen Geldhäuser im Jahr 2022 auf 15 Milliarden Euro. Die Angaben der italienischen Notenbank zeigen auch, dass die Eigenkapitalrendite (Return-on-Equity) von 6 Prozent auf 8,7 Prozent gestiegen ist. Die Zinsspanne hingegen ist um 18,5 Prozent gestiegen.