Dienstag, 2. Januar 2024

Russland greift Kiew mit Dutzenden Raketen an - Mehrere Tote

Bei mehreren Wellen schwerer russischer Luftangriffe auf Ziele in der Ukraine sind am Dienstag mindestens vier Menschen getötet worden. „Mein Beileid den Angehörigen und Nahestehenden“, schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Zudem seien mehr als 90 Menschen verletzt worden. Mehr als 500 Rettungskräfte seien im Einsatz. Hauptsächlich betroffen waren die Hauptstadt Kiew und die ostukrainische Großstadt Charkiw.

Rakete verursachte Brand in Kiewer Hochhaus. - Foto: © APA/AFP / ANATOLII STEPANOV

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte die russische Armee insgesamt 99 Raketen und Marschflugkörper verschiedener Typen ein. Davon seien 72 Geschosse abgefangen worden, darunter alle zehn Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch). Es handle sich um zehn Kinschal-Raketen, 59 Marschflugkörper und drei Raketen vom Typ Kalibr, teilte Armeechef Walerij Saluschnyj auf Telegram mit. Die ukrainische Hauptstadt Kiew sei das Hauptziel des russischen Raketen- und Drohnenangriffs gewesen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

In Kiew kam es in acht der zehn Stadtbezirke zu Schäden und Bränden - vor allem durch herabstürzende Raketentrümmer. Früher in der Nacht hatte die ukrainische Luftwaffe nach eigenen Angaben alle anfliegenden 35 Shahed-Kampfdrohnen iranischer Bauart abgeschossen. Die Ukraine wehrt seit über 22 Monaten mit westlicher Unterstützung eine russische Invasion ab. Die ukrainische Luftabwehr wurde mit modernen westlichen Systemen verstärkt.

In mehreren Stadtteilen gebe es Stromausfälle, schrieb Bürgermeister Witali Klitschko auf Telegram. Es seien Anlagen der zivilen Infrastruktur getroffen worden; eine Gasleitung sei beschädigt. Auch Probleme mit der Wasserversorgung wurden gemeldet. In einem Hochhaus seien dreizehn Menschen verletzt worden, als eine Rakete einen Brand verursachte, schrieb Klitschko.

Am Montag hatte der russische Machthaber Wladimir Putin angekündigt, die Angriffe auf militärische Ziele in der Ukraine als Reaktion auf ukrainische Vergeltungsangriffe auf die russische Stadt Belgorod verstärken zu wollen. Bei einem Angriff auf Belgorod waren am Samstag 25 Menschen getötet worden, darunter 5 Kinder.

Im EU- und NATO-Mitgliedsland Polen wurden die Luftschläge gegen den Nachbarn Ukraine genau beobachtet. Zur Sicherheit seien je zwei Kampfjets vom Typ F-16 der polnischen und der amerikanischen Luftwaffe aufgestiegen, teilte ein Kommando der Streitkräfte auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Erst am Freitag war nach Angaben des polnischen Generalstabs eine russische Rakete für drei Minuten in den polnischen Luftraum eingedrungen, bevor sie ihn Richtung Ukraine wieder verließ.

apa

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