Sonntag, 7. April 2024

Serbien: Vucic für Wiedereinführung der Todesstrafe

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic fordert die Wiedereinführung der Todesstrafe in seinem Land. Er werde dies der neuen Regierung vorschlagen, sobald diese nach den Parlamentswahlen im vergangenen Dezember gebildet ist, zitierte die Presseagentur Beta Vucic am Samstagabend. Konkreter Anlass für diese Äußerung von Vucic ist der Vermisstenfall um ein 2-jähriges Mädchen.

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic. - Foto: © APA/AFP (Archiv) / ANDREJ ISAKOVIC

In diesem Zusammenhang waren am Donnerstag zunächst 2 Männer festgenommen worden, die den Tod des Mädchens bei einem Verkehrsunfall zugegeben hatten. Am Samstag waren auch 2 enge Verwandten eines der mutmaßlichen Täter festgenommen. Einer von ihnen, ein 40-jähriger Mann, starb in der vergangenen Nacht in der Haft.

Der zuständige Arzt stellte eine natürliche Todesursachen fest, die Staatsanwaltschaft ordnete unterdessen laut Medienberichten die Obduktion der Leiche an, wie der TV-Sender N1 berichtete.

Todesstrafe war 2002 abgeschafft worden

Vucic hatte sich bereits vor einem Jahr für eine Wiedereinführung der Todesstrafe eingesetzt, als bei 2 Massakern in Belgrad und Mladenovac 19 Personen getötet worden waren. Von der Regierung sei er informiert worden, dass eine Wiedereinführung nicht möglich wäre, sagte er damals.

Die Todesstrafe war im Jahr 2002 in Serbien abgeschafft worden. Serbiens Präsident ist dafür bekannt, seine eher bescheidenen Befugnisse häufig zu überschreiten. Der designierte Premier Miloš Vucevic gilt als einer seiner engsten Mitarbeiter.

Serbien ist derzeit Beitrittskandidat der EU. Es ist zu erwarten, dass eine Wiedereinführung der Todesstrafe auch diesbezüglich Konsequenzen haben könnte.


apa

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