Hingegen scheiterte der Versuch einer Wahlkoalition mehrerer kleinerer nationalistischer Kräfte, was der SNS zugute kommen dürfte. Die Sozialisten von Außenminister Ivica Dacic werden wohl auf 10 Prozent kommen. Auf der Kandidatenliste der Sozialisten steht auch Marko Miloševic, Enkel des ehemaligen, wegen Kriegsverbrechen angeklagten Präsidenten Slobodan Miloševic. Im Vorfeld der Wahl stellten Nichtregierungsorganisationen zahlreiche Unregelmäßigkeiten fest. Dražen Pavlica, Medienexperte von der NGO BIRODI sagte, dass die meisten Medien, darunter alle landesweiten TV-Sender, unter Kontrolle der Regierungsparteien stünden.
Insgesamt sind rund 6,5 Millionen Bürger stimmberechtigt. Die Wahllokale bleiben bis 20 Uhr offen. Eine Rekordzahl von 5.500 Beobachtern wird den Urnengang überwachen. Präsent sind auch internationale Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), darunter in führender Funktion auch die österreichischen Parlamentarier Reinhold Lopatka (ÖVP) und Stefan Schennach (SPÖ). Mit ersten Wahlresultaten wird in der Nacht auf Montag gerechnet.