Montag, 11. September 2023

UNO besorgt über russisches Militär in ukrainischem AKW

Die russische Militärpräsenz im besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja und Kämpfe in der Nähe der Anlage stellen laut der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) ein Sicherheitsrisiko dar. Das sagte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi am Montag vor dem Gouverneursrat seiner Organisation in Wien. Grossi verwies auf seinen jüngsten Ukraine-Bericht, in dem er von einer „anhaltenden, erheblichen Militärpräsenz“ auf dem AKW-Gelände sprach.

Für Grossi bleiben Russen in AKW Saporischschja ein Sicherheitsrisiko. - Foto: © APA/AFP / ALEX HALADA

Darin ist auch die Rede von mehreren Militär-Lastwagen in einer der Turbinenhallen. Außerdem berichtete Grossi in dem Dokument erneut von den Minen, die zwischen der äußeren und inneren Eingrenzung der Anlage beobachtet worden sind. Schweres militärisches Gerät sei hingegen bisher im AKW nicht entdeckt worden, sagte Grossi bei einer Pressekonferenz.

Ein Team von IAEA-Beobachtern ist seit einem Jahr ständig in dem frontnahen AKW. Die Expertinnen und Experten haben bisher von den russischen Besatzern keinen ungehinderten Zugang zu allen Bereichen des Kraftwerks erhalten.

Russland verkündete Anfang März 2022 die Einnahme des AKW Saporischschja. Beschädigungen an AKW-Gebäuden und Stromleitungen im Zuge des Krieges haben Sorgen um einen Atomunfall im größten Kernkraftwerk Europas geschürt. Auch derzeit sei fast durchgehend Artilleriefeuer in der Nähe zu hören, sagte Grossi. „Tag für Tag hoffen wir, dass das Kraftwerk keinen Treffer abkriegt oder dass die Stromzufuhr nicht abreißt“, fügte er hinzu.

Grossi gab am Montag außerdem bekannt, dass die IAEA mit schweren Liquiditätsproblemen kämpft, weil ein paar große Mitgliedsländer ihre Beiträge nicht bezahlt haben. Namen nannte er nicht. Die Rückstände betragen 220 Millionen Dollar (206 Millionen Euro). „Wenn wir das nötige Geld nicht bekommen, kommen wir möglicherweise in einem Monat zum Stillstand“, sagte Grossi.

apa

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