Samstag, 27. Januar 2024

USA und Großbritannien greifen Hafen der Houthi im Jemen an

Nach erneuten Angriffen der Houthi-Rebellen auf Schiffe vor der Küste des Jemen hat das US-Militär nach eigenen Angaben eine startbereite Anti-Schiffs-Rakete der Miliz in dem Land abgeschossen. Diese sei auf das Rote Meer gerichtet gewesen, erklärte das US-Regionalkommando Centcom in der Nacht zum Samstag im Kurzbotschaftendienst X (ehemals Twitter). Die vom Iran unterstützten Houthis hatten zuvor am Freitag mehrere Raketen auf Schiffe im Golf von Aden abgefeuert.

USA griffen erneut Hafen der Houthi an (Archivbild). - Foto: © APA/US Central Command Public Affairs / KAITLIN WATT

Nach einem Houthi-Raketenangriff auf einen Tanker im Golf von Aden wurde das Feuer an Bord gelöscht, wie der Trafigura-Konzern, in dessen Auftrag der Tanker unterwegs war, am Samstag nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA mitteilte. Die „Marlin Luanda“ war am Freitagabend durch Raketen der militant-islamistischen Huthi-Miliz aus dem Jemen attackiert worden und in Brand geraten. Die Löscharbeiten dauerten den Angaben zufolge die gesamte Nacht hindurch.

In der Mitteilung wurde der Einsatz der Besatzung gelobt und für die Unterstützung durch indische, französische und US-amerikanische Kriegsschiffe gedankt. Die Besatzung sei in Sicherheit. Das Schiff sei nun unterwegs zu einem sicheren Hafen, hieß es weiter.

Die britische Regierung hat den Angriff, den die Houthi für sich reklamiert haben, scharf verurteilt. „Wir haben klar gemacht, dass jegliche dieser Attacken auf Handelsschiffe komplett inakzeptabel sind, und dass Großbritannien und seine Verbündeten das Recht haben, angemessen zu reagieren“, sagte ein britischer Regierungssprecher.

Die noch am Boden befindliche Rakete habe eine „unmittelbare Bedrohung für Handelsschiffe und US-Marineschiffe in der Region dargestellt“, gab Centcom an. Die US-Streitkräfte hätten sie deswegen „in Selbstverteidigung“ zerstört.

Der Houthi-Fernsehsender Al-Masirah berichtete am Samstag von 2 Luftangriffen der USA und Großbritanniens auf den Hafen von Ras Issa in der Provinz Hodeida. Dort befindet sich der größte Ölexporthafen im Jemen. Die Houthis machten keine näheren Angaben zum Ausmaß der Schäden; London und Washington bestätigten die Angriffe zunächst nicht.

Zuvor hatten die Houthis auch eine Rakete auf die „USS Carney“ abgefeuert. Das Geschoss wurde nach Angaben von Centcom aber abgeschossen.

Zahlreiche Angriffe im Roten Meer

Die Houthi-Rebellen im Jemen haben in den vergangenen Monaten zahlreiche Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden attackiert, denen sie Verbindungen zu Israel vorwerfen. Die Miliz sieht sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbst ernannten „Achse des Widerstands“, der auch die radikalislamische Hamas im Gazastreifen angehört. Als Reaktion auf die Attacken griffen die USA und Großbritannien wiederholt Houthi-Stellungen im Jemen an.

Der Schifffahrtsweg vom Mittelmeer über den Suez-Kanal, das Rote Meer, die Meerenge Bab al-Mandab und den Golf von Aden bis zum Indischen Ozean ist eine für den Welthandel äußerst wichtige Route und führt direkt am Jemen vorbei. Wegen der Houthi-Angriffe auf Containerschiffe meiden bereits mehrere große Reedereien die Fahrt durch das Rote Meer, was wegen der großen Umwege zu Verzögerungen und erhöhten Frachtkosten führt.

Nach Angaben der UNO-Welthandels- und Entwicklungskonferenz ist das über den Suez-Kanal abgewickelte Handelsvolumen in den vergangenen zwei Monaten um 42 Prozent eingebrochen. Die Zahl der wöchentlich durch den Suez-Kanal fahrenden Containerschiffe nahm demnach um 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab, der Öltransit sank um 18 Prozent.

apa

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