Donnerstag, 21. September 2023

Vor UNO: Meloni fordert „globalen Krieg“ gegen Menschenhandel

Vor der UNO-Generalversammlung in New York hat die italienische Premierministerin Giorgia Meloni in der Nacht auf Donnerstag alle Länder zu einem „globalen Krieg“ gegen Menschenhandel aufgerufen.

Giorgia Meloni bei ihrer Rede vor der UNO. - Foto: © ANSA / MIGUEL RODRIGUEZ

„Es ist eine Pflicht dieser Organisation, den Menschenhändlern einen globalen Krieg zu erklären. Um dies zu erreichen, müssen wir auf allen Ebenen zusammenarbeiten, und Italien beabsichtigt, an vorderster Front zu stehen“, erklärte die Premierministerin.

„Die Menschenhändler, die die massenhafte illegale Einwanderung organisieren, verkaufen die Illusion, dass die Migrationswilligen ein besseres Leben finden, wenn sie sich ihnen anvertrauen. Sie verlangen Tausende von Dollar für Reisen nach Europa, die sie mit Prospekten verkaufen, als wären sie normale Reisebüros, aber auf den Prospekten schreiben sie nicht, dass diese Reisen nur allzu oft in den Tod führen, in ein Grab auf dem Grund des Mittelmeers“, erklärte die seit Oktober amtierende Premierministerin.

„Wir müssen den Kurs ändern“

„Für die Menschenhändler ist es egal, ob das Boot für diese Reise geeignet ist oder nicht, für sie zählt nur die Gewinnspanne“, erklärte Meloni. Afrika sei kein armer Kontinent, sondern „war und ist ein ausgebeuteter Kontinent“.

„Wir müssen den Kurs ändern“, sagte Meloni. Italien wolle ein Kooperationsmodell schaffen, um mit den afrikanischen Nationen zusammenzuarbeiten, damit sie dank der Ressourcen, die sie besitzen, wachsen und gedeihen können.

Die UN-Generalversammlung in New York. - Foto: © APA / MICHAEL M. SANTIAGO


„Dies soll eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe sein, denn Afrika braucht keine Almosen, sondern muss in die Lage versetzt werden, unter gleichen Bedingungen zu konkurrieren, strategische Investitionen zu tätigen, die das Schicksal der Nationen mit Projekten zum gegenseitigen Nutzen verbinden“, erklärte Meloni. Weiters betonte die italienische Ministerpräsidentin, dass Italien nicht zum Flüchtlingslager Europas werde dürfe.

Seit Anfang des Jahres trafen fast 130.000 Menschen über den Seeweg in Italien ein, das sind doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum 2022. Die meisten Migranten stammen aus Guinea, Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) und Tunesien. Allein in der vergangenen Woche erreichten circa 10.000 Menschen die Insel Lampedusa zwischen Sizilien und Tunesien.

apa/stol

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