Mittwoch, 26. Juli 2023

Euroraum: Wachstum der Kreditvergabe wird immer schwächer

Die Kreditvergabe der Banken an Unternehmen im Euroraum verliert im Zuge des Zinserhöhungskurses der EZB immer mehr an Schwung.

Nach der erneuten Zinserhöhung verliert die Kreditvergabe der Banken an Unternehmen im Euroraum immer weiter an Schwung. - Foto: © shutterstock

Geldhäuser in der 20-Länder-Gemeinschaft reichten im Juni lediglich um 3,0 Prozent mehr Kredite an Firmen aus als vor Jahresfrist, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch mitteilte. Im Mai war das Wachstum noch bei 4,0 Prozent gelegen, im April bei 4,7 Prozent.

Auch die Kreditvergabe an die Privathaushalte büßte weiter an Dynamik ein. An diese vergaben die Banken im Juni um 1,7 Prozent mehr Darlehen als vor Jahresfrist, nach einem Plus von 2,1 Prozent im Mai bzw. 2,5 Prozent im April.

Die EZB hat im Kampf gegen die hohe Inflation seit Sommer 2022 die Zinsen bereits 8 Mal in Folge erhöht – zuletzt im Juni um einen viertel Prozentpunkt. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der EZB besorgen können, beträgt mittlerweile 4,0 Prozent.

Der Einlagensatz, der an den Finanzmärkten aktuell der richtungsweisende Schlüsselzins ist, liegt bei 3,5 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit 22 Jahren. Die nächste Zinssitzung der Währungshüter findet bereits diesen Donnerstag in Frankfurt statt. Volkswirte rechnen mit einem weiteren Schritt nach oben um erneut einen viertel Prozentpunkt.

Die Geldmenge M3 nahm nach den EZB-Daten im Juni um 0,6 Prozent zu. Volkswirte hatten einen stärkeren Zuwachs von 1,0 Prozent erwartet.

Im Mai war M3 noch um 1,0 Prozent gewachsen. Zu M3 zählen unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen. Laut Volkswirten liefern Änderungen in der Geldmenge Anzeichen dafür, wie sich die Inflation künftig entwickeln wird. Mittlerweile allerdings gilt der Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation aber als sehr komplex.

apa/dpa

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