Mittwoch, 8. November 2023

Einkaufen im Supermarkt ohne Kasse – Moser: „Wird auch hier kommen“

Die Trentiner Genossenschaft Dao eröffnet am heutigen Mittwoch in Verona den ersten kassenlosen Supermarkt Italiens. Eine zweite Eröffnung in Trient ist bereits geplant. Philipp Moser, Philipp Moser, Präsident des Handels- und Dienstleistungsverbandes (hds), ist sich sicher, dass diese Innovation auch in Südtirol Einzug halten wird: „Vor allem für die Nahversorgung in den ländlichen Gebieten bringt ein kassenloses Geschäft, das autonom funktioniert, enorme Vorteile.“

Der erste kassenlose Supermarkt in Italien wird heute eröffnet. - Foto: © 12283414 / Erwin Wodicka - BilderBox.com

Einfach die Produkte aus den Regalen nehmen und in den Einkaufswagen, die eigene Tasche oder den Rucksack legen, dann ohne Anstehen an der Kasse wieder aus dem Supermarkt hinaus spazieren. Bezahlt wird ganz ohne Aufwand und Warterei in digitaler Form.

Dieses Einkaufserlebnis ist ab dem heutigen Mittwoch erstmals in Italien möglich: In Verona wurde der erste kassenlose Supermarkt „Tuday Conad“ eröffnet. Geführt wird der innovative Supermarkt von der Trentiner Genossenschaft Dao. Die technologische Infrastruktur für einen digitalen Zahlungsfluss wird von Nexi bereitgestellt, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldet.

Kameras scannen Ware – Bezahlen mit Kreditkarte

Wie kann ein Supermarkt ganz ohne das Abscannen der Ware am Kassenband funktionieren? Kameras und „intelligente“ Waagen erkennen die Produkte, die der Kunde ausgewählt hat, und listen diese in einer virtuellen Einkaufsliste, die der Kunde im Bezahlbereich am Ausgang einsehen kann.



Hier erfolgt dann die ausschließlich digitale Bezahlung: Bezahlt werden kann mit Kreditkarten jeglicher Art oder mit der App „Tuday Prendi & Vai“. Um die Zahlung abzuschließen, scannen die Kunden einfach den in der App generierten QR-Code. Die Identifizierung der vom Kunden gekauften Produkte und das Abbuchungsverfahren werden von XPay, dem Zahlungsgateway von Nexi, verwaltet.

Moser: „Absolut positive Entwicklung“

hds-Präsident Philipp Moser kann dem kassenlosen Supermarkt viel abgewinnen und ist sich sicher, dass es diese Innovation früher oder später auch in Südtirol geben wird: „Noch gibt es keine konkreten Pläne, aber auf der ganzen Welt wird dazu experimentiert und es gibt ganz unterschiedliche Technologien. Die perfekte Lösung gibt es noch nicht, aber auch in Südtirol gibt es zahlreiche Unternehmer, die diese Entwicklung interessiert verfolgen und über eine Umsetzung nachdenken. Ich bin mir sicher, dass es kassenlose Supermärkte auch in Südtirol in nicht allzu ferner Zukunft geben wird.“

hds-Präsident Philipp Moser. - Foto: © Alfred Tschager Photography & Co.



Den kassenlosen Supermarkt sieht Moser als „absolut positive Entwicklung“, von der vor allem die Nahversorgung profitieren kann: „Zum einen ist es schwierig, Personal zu finden, zum anderen steigt natürlich die Rentabilität, wenn der Supermarkt ganz autonom funktioniert. Der Unternehmer muss sich nur noch darum kümmern, dass das Sortiment aufgefüllt wird. Außerdem werden durch dieses System längere Öffnungszeiten möglich.“ Dass kleine Geschäfte in den Dörfern so konkurrenzfähiger werden könnten, sei laut Moser wichtig, „denn wenn es im Dorf keine Nahversorgung mehr gibt, sinkt die Lebensqualität und die Attraktivität vor Ort.“

Auch in Punkto Diebstähle hat Moser kaum Bedenken: „Geschäfte, die ohne Personal funktionieren, sind bestens videoüberwacht. Außerdem haben Versuche und Analysen in verschiedenen Ländern gezeigt, dass dort auch nicht öfter etwas gestohlen wird als in herkömmlichen Supermärkten.“

pho

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